Abschied von Hasan Sidar in Zürich

In Zürich haben Hunderte Menschen Abschied von Hasan Sidar genommen. Der alevitische Kurde war bis zum seinem Tod 45 Jahre lang in der kurdischen Befreiungsbewegung aktiv.

Die kurdische Befreiungsbewegung hat einen langjährigen Mitarbeiter verloren. Hasan Sidar war seit 1978 in der Bewegung aktiv und starb an den Folgen einer Erkrankung im Krankenhaus in Luzern in der Schweiz. Die Beerdigung fand in seinem Geburtsort Musolar in Markaz (tr. Pazarcık) statt. Zuvor wurde in Zürich eine große Abschiedsfeier abgehalten, an der Hunderte Menschen teilnahmen.


Nach einem alevitischen Zeremoniell und einer Schweigeminute wurden die Persönlichkeit von Hasan Sidar und sein 45 Jahre langes Engagement in der kurdischen Freiheitsbewegung gewürdigt. „Hasan Sidar war keine gewöhnliche Persönlichkeit. Ich hatte das Glück, ihn kennenzulernen und mit ihm zusammen zu arbeiten. Das empfinde ich als große Ehre. Er war von 1978 bis 2023 ein fester Bestandteil unseres Kampfes und war in allen Bereichen aktiv. Wir haben einen Weggefährten verloren, der überall Spuren hinterlassen hat“, sagte der kurdische Aktivist Serhad Agirî. Hasan Sidar sei für seinen selbstlosen Einsatz und seine unermüdliche Arbeit bekannt gewesen: „Er hatte seinen Kampfgefährten ein Versprechen gegeben, und daran hat er sich bis zum letzten Atemzug gehalten.“

Weitere Reden wurden von der Ko-Vorsitzenden der kurdischen Gemeinde CDK-S, Selma Sürer, von Hasan Sidars Bruders Ali Sidar, von Dilan Çetinkaya im Namen der kurdischen Frauenbewegung und weiteren Personen gehalten.

Wer war Hasan Sidar?

Hasan Sidar ist 1960 in Musolar im Landkreis Markaz, Provinz Gurgum (Maraş), geboren und hatte vier Geschwister. Nach dem antialevitischen Pogrom von Maraş im Dezember 1978 lernte er die kurdische Freiheitsbewegung kennen und wurde in einer Gruppe aktiv, in der auch Besê Anuş war. In der Zeit des Militärputsches vom 12. September 1980 wurde er verhaftet. Im Juni 1985 wurde er freigelassen, 1989 ging er ins Exil und lebte seitdem in der Schweiz. Dort setzte er sein Engagement bis zuletzt fort. In seinem Umfeld war er als „Held der Arbeit“ bekannt. In den letzten drei Jahren war er wegen einer Erkrankung in ärztlicher Behandlung.