Zaxo-Massaker: Irak wiederholt Vorwürfe gegen Türkei

Der Irak hat seine Vorwürfe gegen die Türkei wegen des Artillerieangriffs auf die Ferienanlage in Zaxo wiederholt: Die Verantwortung für die Tötung von Zivilisten liegt einzig bei den türkischen Truppen, sagt Verteidigungsminister Juma Inad.

Der Irak hat seine Vorwürfe gegen die Türkei hinsichtlich der Bombardierung einer beliebten Ferienanlage in Zaxo wiederholt. „Die Türkei trägt die alleinige Verantwortung für die Tötung von Zivilisten in der Kurdistan-Region. Daran besteht absolut kein Zweifel“, sagte der irakische Verteidigungsminister Juma Inad am Sonntag gegenüber dem Fernsehsender al-Arabiya.

Am vergangenen Mittwoch hatte die türkische Armee von einem Stützpunkt in Südkurdistan aus das Sommerressort im Dorf Perex (Parakh) mit Artilleriegranaten bombardiert. Neun Menschen, darunter mehrere Kinder, wurden getötet, mehr als zwanzig weitere verletzt. Während der Irak bereits früh die Türkei des Artillerieangriffs beschuldigte, bestreitet die Regierung in Ankara weiterhin jegliche Beteiligung. Laut einem Untersuchungsbericht des irakischen Joint Operations Command ist die Bombardierung der Ferienanlage durch türkische 155-mm-Granaten erfolgt.

„Die Türkei hat den Krieg gegen Daesh [IS] ausgenutzt, um in den Irak einzudringen“, sagte Inad in dem Interview. Doch eindeutige Forderungen für einen Abzug der türkischen Truppen aus dem Land blieben bislang ungehört, kritisierte der Minister. Im Gegenteil: Ankara stocke seine Truppenstärke im Irak beziehungsweise der Kurdistan-Region weiter auf. „Im Stützpunkt Zelkan verfügt die Türkei sogar über eine ganze Brigade“, erklärte Inad.

Bagdad hat beim UN-Sicherheitsrat eine offizielle Beschwerde gegen Ankara eingereicht und eine Dringlichkeitssitzung gefordert, um die permanente Aggression der Türkei im Irak zu erörtern. Der Sicherheitsrat wird am Dienstag zusammentreten, um sich zu beraten.