YPJ: Islamistischer Anschlag in Raqqa vereitelt

Die YPJ haben eigenen Angaben zufolge einen geplanten IS-Anschlag in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien verhindert. Bei der gemeinsam mit der Antiterroreinheit YAT durchgeführten Operation in Raqqa wurde eine islamistische Schläferzelle gefasst.

Kampf gegen IS-Terror in Nordostsyrien

Nach Angaben der Frauenverteidigungseinheiten YPJ ist ein Großangriff der islamistischen Terrororganisation IS in der nordsyrischen Stadt Raqqa vereitelt worden. Wie die Pressestelle der YPJ heute mitteilte, haben die Frauenverteidigungseinheiten zusammen mit der Antiterroreinheit YAT am 3. Mai eine gemeinsame Operation gegen eine IS-Schläferzelle im Osten von Raqqa durchgeführt und vier Personen festgenommen. Bei der Operation seien Belege für die Vorbereitung eines großen Anschlags gefunden worden.


Der IS verfügt seit der Zerschlagung der letzten Enklave seines ausgerufenen „Kalifats“ vor fünf Jahren weiterhin über Schläferzellen und ist in Syrien sehr aktiv. Am Freitag vergangener Woche wurden bei einem Anschlag auf einen Stützpunkt der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) in Deir ez-Zor mehrere Menschen getötet und verletzt. Im März sind zwei Wachmänner bei einem bewaffneten Angriff auf ein Verwaltungsgebäude des Militärrats in Raqqa ums Leben gekommen.

Raqqa galt im selbsternannten IS-Kalifat als Hauptstadt und wurde 2017 von den QSD befreit. Bei der mit hohen Opfern geführten Befreiungsoffensive spielten die Frauenverteidigungseinheiten YPJ eine tragende Rolle. Der Kampf gegen den IS in Nord- und Ostsyrien hat über 11.000 Gefallene und fast doppelt so viele Kriegsversehrte gefordert.

Bericht über IS-Schläferzellen in Syrien

Nach Angaben des Rojava Information Center wurden in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien im April 16 Menschen bei insgesamt 25 Anschlägen getötet und 13 weitere verletzt. Bei den Todesopfern handelt es sich um zehn Militärangehörige und sechs Zivilpersonen. Der multiethnische Militärverband QSD und die Sicherheitskräfte der nordostsyrischen Selbstverwaltung (DAANES) haben laut dem Bericht im vergangenen Monat 80 IS-Verdächtige festgenommen, zwei Islamisten wurden getötet. Auch in den vom syrischen Regime verwalteten Gebieten haben IS-Anschläge Dutzende Todesopfer verursacht.