„Die Koordination zwischen Türkei und IS ist offensichtlich“

In der Umgebung von Raqqa sind über hundert mutmaßliche IS-Mitglieder und Unterstützer festgenommen und zahlreiche Waffen sichergestellt worden. Der QSD-Kommandant Fîras Çekjîn weist auf die offensichtliche Koordination zwischen Türkei und IS hin.

Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) und die Sicherheitskräfte (Asayîş) der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien führen seit Mittwoch mit Luftunterstützung der internationalen Koalition gegen den IS eine Offensive gegen islamistische Strukturen in der Umgebung von Raqqa durch. Die Operation „Rache für die Gefallenen von Raqqa“ findet als Antwort auf den IS-Anschlag vom 26. Dezember 2022 statt, bei dem sechs Mitglieder der Sicherheitskräfte und der QSD gefallen sind.

Einer der Kommandanten der Operation ist Fîras Çekjîn. Der Kommandant erklärte gegenüber ANHA zum Hintergrund und Verlauf der Operation: „Die Anschläge auf Posten der QSD und die Zentrale der Sicherheitskräfte vor einem Monat haben zeitgleich zu den fortgesetzten Angriffen des türkischen Staats auf Nordostsyrien stattgefunden. Zwischen den IS-Banden und der Türkei gibt es eine offenkundige Koordinierung.“ Der IS wolle sich reorganisieren und greife die Region mit neuen Taktiken an: „Wir haben diese Gefahr, die unser Volk bedroht, wahrgenommen und dementsprechend zusammen mit den inneren Sicherheitskräften eine Operation gegen die IS-Strukturen in der Region eingeleitet.“

Bei der Operation gefasste Islamisten und beschlagnahmte Militärausrüstung

Die Offensive verlaufe wie geplant, teilte Çekjîn mit: „Unsere Kräfte haben zahlreiche Bandenmitglieder gefasst. Es wurden Waffen, Munition, Sprengstoff und militärische Ausrüstung sichergestellt, mit denen der IS uns und unser Volk angreifen wollte. Unsere Operation richtet sich gegen die vom IS geplanten Anschläge und die Unterstützer des IS.“

Die Bevölkerung unterstütze die Operation, die Reaktionen seien sehr positiv, sagte Çekjîn und rief dazu auf, den Sicherheitskräften verdächtige Beobachtungen zu melden. Der türkische Staat und der IS wollten zum Jahrestag der Befreiung von Kobanê von 2015 eine Botschaft vermitteln: „Sie wollen die Stabilität der Region zerstören. Die Territorialherrschaft des IS in Syrien ist mit dem Widerstandsgeist von Kobanê zerschlagen worden. Mit diesem Widerstandsgeist werden wir dieses Gedankengut, seine Quellen und seine Unterstützer besiegen“, so der QSD-Kommandant Fîras Çekjîn.