Zammori: Öcalans Konföderalismus-Gedanke beeinflusst die westliche Linke

Paolo Zammori war mit einer Delegation aus Italien in Şengal und erklärte zu seiner Arbeit: „Die PKK und Abdullah Öcalan haben uns beigebracht, dass wir uns selbst verteidigen müssen. Wir können nicht erwarten, dass andere uns verteidigen.“

Paolo Zammori, ehemaliger Bürgermeister der italienischen Gemeinde Filattiera, hat 1998 ein zweistündiges Gespräch mit Abdullah Öcalan in Rom geführt und arbeitet seit vielen Jahren zum Thema „Demokratischer Konföderalismus“. 1997 gründete er in Filattiera zusammen mit Dino Frisullo den Verein „Kurdistan Azad“. Bei einem Besuch in der Şengal-Region im Nordirak hat er sich gegenüber ANF zu seiner Arbeit geäußert.


Zammori sagte, dass er von dem Konföderalismus-Gedanken erstmalig 1998 im Gespräch mit Öcalan in Rom gehört hat. Damals habe er diese Idee nicht wirklich verstanden. Öcalan habe dieses Modell später im Gefängnis ausführlich behandelt und erweitert. „Dieser Gedanke hat auch die westliche Linke beeinflusst. Der Konföderalismus ist ein neuer Weg für Sozialismus und soziale Gerechtigkeit“, erklärte Zammori. Öcalan sei ein großer Theoretiker und er selbst arbeite daran, den Konföderalismus-Gedanken in Italien bekannt zu machen.

Die Situation in Şengal bezeichnete Zammori als äußerst besorgniserregend. Seit seiner Ankunft gebe es ständige Drohnenflüge über der Region und er habe beobachtet, dass die Kontrollposten in der Region verstärkt worden seien. Auch die Menschen in Şengal seien von dem Gedanken des Demokratischen Konföderalismus beeinflusst und organisierten sich dementsprechend. Zammori verurteilte das Vorgehen des türkischen Staates und der PDK in Şengal und sagte: „Die PKK und Abdullah Öcalan haben uns beigebracht, dass wir uns selbst verteidigen müssen. Wir können nicht erwarten, dass andere uns verteidigen.“

Paolo Zammori war mit einer Delegation aus Italien in Şengal, eine Fahrt in das vom irakischen Militär belagerte Flüchtlingslager Mexmûr wurde der Gruppe verboten. Die Mitglieder der Abordnung, darunter auch Ärzt:innen und Journalist:innen, wurden von der Armee nach Mosul eskortiert und zur Ausreise aufgefordert. Der italienische Verein „Verso il Kurdistan“ unterstützt den Aufbau einer Gesundheitseinrichtung für ein Vertriebenenlager in der Hochebene Serdeşt.

Zammori erklärte, dass seine Gruppe nach der Rückkehr in Italien über ihre Erlebnisse berichten wird.