Internationalistische Inszenierung von Prometheus in Rojava

Die Theaterkommune Şanoya Çiya probt unter der Regie von Ekîn Ronî zusammen mit Internationalist:innen für eine Inszenierung der Tragödie Prometheus. Das Stück ist Eva Maria Steiger (Elefteria Hambi) gewidmet.

In Erinnerung an Elefteria Hambi

Das Theaterensemble Şanoya Çiya wird zusammen mit Internationalist:innen in Rojava auf einer Veranstaltung in Hesekê anlässlich des Gedenktags für internationalistische Gefallene am 24. März das Stück „Prometheus" aufführen. Das Stück ist Elefteria Hambi (Eva Maria Steiger) gewidmet, Regisseurin ist Ekîn Ronî.

Die Inszenierung folgt der dem griechischen Dichter Aischylos zugeschriebenen Tragödie „Der gefesselte Prometheus“ und beginnt mit dem Verbot des Göttervaters Zeus für Sterbliche, Feuer zu besitzen. Erzählt wird die Geschichte, wie Prometheus den Göttern das Feuer entwendet und der Menschheit bringt. Deswegen wird er auf Befehl des Göttervaters gefesselt und auf einem Berg im Kaukasus angekettet. Prometheus erschafft sich jeden Tag mit großem Widerstand neu.


Die Uraufführung des Theaterstücks wird in Rojava mit großer Spannung erwartet. Musikalisch untermalt wird die Inszenierung mit Vivaldis Vier Jahreszeiten. Die Darsteller:innen haben ein kurzes Schauspieltraining erhalten und proben zurzeit täglich mehrere Stunden. Nach Newroz soll die Generalprobe stattfinden. Eine weitere Aufführung ist am 27. März zum Welttheatertag und 20. Todestag des revolutionären Theaterkünstlers Yekta Herekol (Erdoğan Kahraman) in Qamişlo angekündigt.

Elefteria Hambi ist am 25. November 2019 bei einem Luftangriff der Türkei in Südkurdistan ums Leben gekommen. Die Internationalistin aus Deutschland war in der Ökologiebewegung aktiv, bevor sie sich den YPJ in Rojava anschloss und am Kampf gegen die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) teilnahm. Zum Zeitpunkt ihres Todes war sie Mitglied der Frauenguerilla YJA Star.