Filmveranstaltung „Resistance is Life" in Jena

Im Kulturschlachthof in Jena ist der Film „Resistance is Life" von Apo W. Bazidi gezeigt worden. Der Film handelt von der Verteidigung Kobanês durch kurdische Kämpfer:innen gegen den IS.

Am Dienstag lud die Kurdistan-Solidaritäts-Gruppe Jena zusammen mit dem Freiraum Jena zu einer Filmveranstaltung in den Kulturschlachthof in Jena ein. Mit 80 Teilnehmer:innen wurde der Film „Resistance is Life" von Apo W. Bazidi gezeigt.

Der Film zeigt die Widerstandsfähigkeit, mit der die Kämpfer:innen der Volks- und Frauenverteidigungseinheiten YPG und YPJ die Stadt Kobanê (Westkurdistan) gegen den Vormarsch des IS („Islamischer Staat") verteidigten. Die Verbindung von Hoffnung und Widerstand sehen wir dabei in Evlin, einem acht Jahre alten Mädchen aus einem Flüchtlingslager an der türkisch-syrischen Grenze. Sie stellt die verschiedenen Gesichter des Widerstands vor, das Leben und die Unterstützung für die Kämpfe aus dem Flüchtlingslager und gewährt einen einzigartigen Einblick in die Hintergründe und die Mentalität des ersten großen Sieges gegen den IS.

Bedeutung internationaler Solidarität

Zu Beginn der Veranstaltung wurde die Bedeutung der internationalen Solidarität mit der Revolution in Kurdistan hervorgehoben: „Es ist diese Revolution in Kurdistan, die allen demokratischen und emanzipatorischen Gruppen und Initiativen hier vor Ort die Hoffnung geben kann, dass der Kampf nicht umsonst ist, sondern eine befreite Gesellschaft möglich. Deswegen ist es unsere Verantwortung, diese Revolution zu verteidigen und gegen die aktuellen Angriffe in Kurdistan, aber auch die zunehmenden Repressionen und strukturelle Kriminalisierung der kurdischen Befreiungsbewegung in Deutschland zu protestieren.“ In diesem Zusammenhang wurde auf die aktuell laufende Kampagne gegen das Verbot der PKK verwiesen und viele Unterschriften gesammelt.

Basisdemokratie, Ökologie, Geschlechterberfreiung und Pluralismus

Auch über die Inhalte der Ideologie nach Abdullah Öcalan wurde gesprochen und die Grundpfeiler der Revolution Basisdemokratie, Ökologie, Geschlechterberfreiung und Pluralismus wurden konkreter eingeordnet. „Um eine revolutionäre Bewegung aufzubauen, müssen wir auch unsere kapitalistische, patriarchale und rassistische Mentalität bearbeiten und diesen Prozess als Teil unserer politischen Praxis sehen. Von dieser Perspektive können wir viel lernen", so eine Aktivistin.

Nach dem Film wurde dieser mit einer aktuellen Lageeinschätzung zu den aktuell verstärkten Angriffen auf Kurdistan, der von Regimechef Erdogan angekündigten Invasion Rojavas und den erneuten Angriffen auf Kobanê ergänzt. Es wurde aufgerufen, sich zu informieren und zu organisieren.

Kämpfe verbinden

In diesem Zusammenhang wurde zu einem offenen Treffen und einem darauf folgenden gemeinsamen Moralabend am 19. Juli – dem zehnjährigen Bestehen der Revolution in Rojava – in Jena eingeladen, denn „um eine revolutionäre Bewegung aufzubauen, müssen wir uns organisieren und unsere Kämpfe verbinden. Das bedeutet nicht nur, gemeinsame Aktionen zu machen, sondern uns kennenzulernen, uns an vergangene Kämpfe zu erinnern und eine revolutionäre Kultur, anknüpfend an der Ideologie der kurdischen Befreiungsbewegung, zu entwickeln".