Metîna unter heftigem Beschuss

Die Region Metîna in Südkurdistan steht seit vergangener Nacht unter heftigem Beschuss. Die türkische Armee will PDK-Truppen als Vorhut einsetzen und der Barzanî-Clan verfolgt ein eigenes Szenario.

Invasion im Guerillagebiet in Südkurdistan

Während sich Ankara, Bagdad und Hewlêr seit Monaten auf einen neuen Krieg gegen die Freiheitsbewegung Kurdistans vorbereiten, wurden in der Region Metîna in den Medya-Verteidigungsgebieten die ersten Signale für eine Invasion gesetzt. Die Truppentransporte der Türkei und der PDK in die Region werden fortgesetzt, damit die Operation in Etappen durchgeführt werden kann.

Metîna steht seit Mittwochabend unter heftigem Beschuss

Um öffentliche Proteste zu vermeiden, halten sich die türkische Staatsführung und die PDK bedeckt und geben nur wenige Informationen über die Operation preis. In der letzten Nacht hat die türkische Armee intensive Angriffe auf viele Gebiete in Metîna durchgeführt. Wie es heißt, wurden weitere Vorbereitungen getroffen, damit die PDK eine aktivere Rolle bei der Operation übernimmt.

Ein neues Kriegsszenario

Den vorliegenden Informationen zufolge sollen unter der Führung der PDK neue Pläne in die Tat umgesetzt werden. Es wird davon ausgegangen, dass die türkische Armee in den kommenden Tagen gegen Stellungen der Guerillaarmeen HPG und YJA Star in Metîna vorrücken wird und dabei PDK-Truppen als Vorhut einsetzen will. Damit soll die zu erwartende Gegenwehr der Guerilla als Angriff auf die Peschmerga inszeniert werden.

Die PDK verfolgt eigene Interessen

Die PDK-Führung agiert in Südkurdistan als Statthalter des türkischen Staates. Mit diesem Szenario verfolgt sie jedoch auch eigene Interessen, die mit den für Juni angesetzten Wahlen zusammenhängen. Wenn der Plan umgesetzt wird, wird Neçirvan Barzanî vor die Kameras treten und sagen: „Wir befinden uns im Kriegszustand. Unter diesen Bedingungen können keine Wahlen abgehalten werden. Wir verschieben die Wahlen aufgrund dieser außergewöhnlichen Situation“. Die PDK fürchtet einen Machtverlust und versucht von ihren Konflikten mit Bagdad und den Problemen in der Kurdistan-Region abzulenken. Durch eine inszenierte Provokation soll eine Rechtfertigung für den Krieg geschaffen werden. Dafür ist die PDK bereit, ihre Truppen als Kanonenfutter auf dem Schlachtfeld zu opfern.