Demonstration in Erfurt für die Freiheit von Öcalan

26 Jahre nach der Verschleppung und Inhaftierung von Abdullah Öcalan haben an vielen Orten Demonstrant:innen seine Freilassung und eine politische Lösung der kurdischen Frage gefordert. Auch in Erfurt gingen Aktivist:innen auf die Straße.

Freiheit für Öcalan - Frieden in Kurdistan!

In Erfurt gingen am Samstag etwa 50 Personen auf die Straße, um lautstark die Freiheit für den kurdischen Vordenker Abdullah Öcalan zu fordern. Vor 26 Jahren wurde Abdullah Öcalan im Rahmen eines internationalen Komplotts inhaftiert und wird seitdem in Isolationshaft auf der Gefängnisinsel Imrali in der Türkei festgehalten - abgeschirmt von der Öffentlichkeit und die meiste Zeit ohne jeden Kontakt zu Anwält:innen oder Angehörigen. Trotz seiner Isolationshaft ist er bis heute eine wichtige Inspirationsquelle für die kurdische Bevölkerung.

Eine Aktivistin von Women Defend Rojava erklärte dazu: „Die Politik der Türkei und die Inhaftierung von Öcalan zeigen uns sehr deutlich, dass es nicht nur darum geht, ihn als Person einzusperren, sondern dass dadurch auch seine Ideen von einer friedlichen Gesellschaft, die sich anhand von Basisdemokratie und Geschlechterbefreiung und Ökologie organisiert, eingesperrt und unsichtbar gemacht werden sollen. Dadurch soll jede Chance auf ein freiheitliches und demokratisches Zusammenleben der Bevölkerung im Mittleren Osten und insbesondere ein Leben, das die Befreiung der Frau ins Zentrum stellt, zerstört werden."


Die Aktivist:innen machten auch auf die aktuelle politische Situation in Nordostsyrien aufmerksam und verurteilten den fortlaufenden Angriffskrieg der Türkei auf die Demokratische Selbstverwaltung (DAANES) und insbesondere die Angriffe auf die Zivilbevölkerung am Tişrîn-Damm. Um den Staudamm am Euphrat vor einem Kollaps zu schützen, finden dort seit Wochen Friedensmahnwachen statt, die immer wieder direkt durch türkische Drohnen attackiert werden. In Erfurt wurde wiederholt darauf aufmerksam gemacht, dass es die Ideen von Abdullah Öcalan sind, die eine echte Lösungsperspektive für die Kriege in der Region bieten, und die Schaffung eines friedlichen und demokratischen Syriens untrennbar mit der Freiheit von Öcalan verbunden ist.

In Redebeiträgen und Parolen forderten die Teilnehmenden der Demonstration die sofortige Freilassung von Abdullah Öcalan, ein Ende der Isolationshaft und die Aufnahme von ehrlichen Friedensgesprächen unter der Beteiligung von Öcalan, damit eine politische Lösung der kurdischen Frage in Syrien, in der Türkei, im Iran und im Irak geschaffen werden kann.

„Auch nach 26 Jahren werden wir in unserem Protest nicht nachlassen und voller Entschlossenheit weiter für die Freiheit von Abdullah Öcalan und ein Ende der türkischen Angriffe auf die Demokratische Selbstverwaltung in Nord- und Ostsyrien kämpfen. Auch hier in Deutschland geben uns die Ideen von Öcalan Hoffnung und Kraft im Kampf für die Freiheit der Frauen und aller Menschen weltweit und sind uns große Inspiration auf unserem weiteren Weg. Wir grüßen alle Freund:innen, die heute in Straßburg und in vielen anderen Orten auf die Straße gehen, und sind uns sicher, dass wir die Freiheit von Öcalan dieses Jahr erreichen werden!", so eine Aktivistin.