Bundesweiter Aktionstag gegen türkischen Chemiewaffeneinsatz

Der kurdische Dachverband KON-MED fordert eine unabhängige Untersuchung des Chemiewaffeneinsatzes der Türkei in Südkurdistan und Sanktionen gegen die Erdogan-Regierung. Für Samstag sind bundesweit Protestaktionen angekündigt.

Aufgrund des Einsatzes von chemischen Kampfstoffen der türkischen Armee bei ihrer Militäroffensive in Südkurdistan/Nordirak ruft KON-MED als Dachverband kurdischer Vereine und Institutionen in Deutschland für Samstag, den 30. Oktober, zu einem bundesweiten dezentralen Aktionstag auf.

Nach Angaben der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat die türkische Armee in den letzten sechs Monaten insgesamt 323 Angriffe mit chemischen Waffen durchgeführt, seit Anfang des Jahres sind 38 Kämpferinnen und Kämpfer durch Giftgas ums Leben bekommen.

In dem Aufruf von KON-MED heißt es: „Wir fordern als kurdische Gemeinschaft in Deutschland eine unabhängige Untersuchung des Chemiewaffeneinsatzes der Türkei in Südkurdistan und Sanktionen gegen die Erdogan-Regierung. Wir fordern zudem die deutsche Bundesregierung, die Vereinten Nationen und der internationalen Staatengemeinschaft auf, nicht länger aufgrund wirtschaftlicher Interessen die Augen vor diesen Verbrechen an der Menschheit zu verschließen! Der türkischen Kriegspolitik muss endlich eine Grenze gesetzt werden!“

Demonstrationen und Kundgebungen am Samstag

Nach Angaben von KON-MED finden am Samstag Protestaktionen an folgenden Orten statt:

  • Frankfurt am Main, 15:00 Uhr am Hauptbahnhof (Kaisersack)

  • Freiburg, 16:00 Uhr am Platz der Alten Synagoge

  • Saarbrücken, 15:00 Uhr an der Europa-Galerie

  • Heilbronn, 15:00 Uhr am Hafenmarkt

  • Hamburg, 15:00 Uhr am Jungfernstieg

  • Berlin, 15:00 Uhr am Potsdamer Platz

  • Hannover, 14:00 Uhr am Opernplatz

  • Kassel, 15:00 Uhr am Königsplatz

  • Oldenburg, 14:30 Uhr am Hauptbahnhof

  • Stuttgart, 15:30 Uhr an der Lautenschlagerstraße