Ende Gelände legt Hamburger Hafen lahm

Das Klimagerechtigkeitsbündnis Ende Gelände hat den Hamburger Hafen lahmgelegt. Hunderte Aktivist:innen besetzen die zentrale Bahnstrecke zum Containerterminal.

Das Klimagerechtigkeitsbündnis Ende Gelände hat den Hamburger Hafen lahmgelegt. Seit Samstagmittag blockieren rund 400 Aktivist:innen die einzige Schienenverbindung von und zu den Containerterminals des Hafens von Hamburg. Zuvor waren die Beteiligten aus einer Demonstration ausgebrochen und hatten sich auf die Gleisanlagen begeben. Sie wollen damit nach eigenen Angaben den Zusammenhang zwischen fossiler Industrie in Deutschland und den Fördergebieten im Globalen Süden unterstreichen, die durch Seewege miteinander verbunden sind.

Hamburg ist wichtiger Umschlagplatz für fossile Rohstoffe

„Wir blockieren heute den fossilen Kapitalismus. Der Hamburger Hafen steht für Plünderung von Ressourcen im Globalen Süden und die ungerechte Verteilung von Reichtum“, erklärte Ende-Gelände-Sprecherin Charly Dietz. Die großen „Klimakiller-Konzerne“ machten Milliardengewinne mit der kolonialen Aneignung fossiler Rohstoffe. Mit dem Protest solle dieses Klimaverbrechen skandalisiert und der Ausbau weiterer fossiler Infrastruktur verhindert werden, so Dietz.

„FCK CAPITALISM“ steht auf den Schirmen von Ende Gelände © EG

Der Hamburger Hafen ist ein wichtiger Umschlagplatz für fossile Rohstoffe wie Öl und Kohle. Täglich kommen hier bis zu 100.000 Tonnen Steinkohle an, vor allem aus Kolumbien, wo sie unter schweren Menschenrechts- und Umweltverletzungen auf indigenen Territorien gefördert wird. 

Hafen schlägt Profit aus kolonialer Ausbeutung

„Kohle aus Kolumbien ist Blutkohle“, sagt Luka Scott, ebenfalls Sprecherin von Ende Gelände. „Der Hamburger Hafen profitiert von kolonialer Ausbeutung und rassistischen Lieferketten. Soziale Gerechtigkeit können wir nur erreichen, wenn wir den Kapitalismus überwinden. Wir verbinden Klimaprotest mit antikolonialen Protesten und solidarisieren und mit allen Arbeiter:innenkämpfen, die für soziale Gerechtigkeit kämpfen, auch hier im Hamburger Hafen.“

Die Blockade findet im Rahmen der Aktionstage von Ende Gelände statt. Ebenfalls beteiligt daran ist das Bündnis „…Ums Ganze“.