Bei einem Hausbrand in der kanadischen Hafenstadt Halifax (Provinz Nova Scotia) sind sieben Kinder einer Flüchtlingsfamilie aus der nordsyrischen Stadt Raqqa ums Leben gekommen. Das Feuer war aus bisher noch ungeklärter Ursache am frühen Dienstagmorgen ausgebrochen. Der Vater der Kinder, Ebraheim Barho, liegt mit lebensgefährlichen Verletzungen im Krankenhaus, nachdem er zuvor vergeblich versuchte, seine Kinder Ahmed (14), Rola (12), Mohamad (9), Ola (8), Hala (3), Rana (2) und Abdullah (3 Monate), aus dem brennenden Haus zu retten. Seine Partnerin Kawthar Barho trug leichte Verletzungen davon. Ihr gehe es den Umständen entsprechend gut, wie es heißt.
Die Familie Barho lebte seit September 2017 in Kanada und wurde durch ein Private Sponsorship der Nichtregierungsorganisation „Hants East Assisting Refugees Team Society“ (HEARTS) aufgenommen. Die auch von Gemeinden oder Privatpersonen getragenen Aufnahmeprogramme ermöglichen Flüchtlingen aus bestimmten Ländern die Teilnahme an staatlichen Resettlement-Programmen oder wirken als ergänzendes Einwanderungsinstrument. In den klassischen Einwanderungsländern Kanada und Australien ist diese Praxis schon seit mehreren Jahren vorhanden. Das kanadische Modell sieht im Unterschied zu den deutschen Verpflichtungserklärungen vor, dass die Verpflichtung zur Übernahme der Lebenshaltungskosten der Einreisenden nach einem festgelegten Zeitpunkt erlischt.
Familie plante Umzug
Nach ihrer Ankunft in Halifax lebten die Barhos zunächst ein Jahr lang in der Gemeinde Elmsdale, bevor sie ins nahegelegene Spryfield zogen. Nach Angaben einer HEART-Sprecherin plante die Familie in den nächsten Tagen zurück nach Elmsdale zu ziehen. Die verunglückten Kinder sollen unterdessen noch heute beigesetzt werden.