Die niederländische Regierung hat angekündigt, etwa 100 bis 150 Soldaten für die Sicherheit des Flughafens von Hewlêr (Erbil) nach Südkurdistan (Nordirak) zu entsenden. Der Beschluss wurde am Freitag vom niederländischen Parlament abgesegnet. Die Mission im Rahmen der beratenden Funktion der internationalen Koalition gegen die dschihadistische Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) soll nächstes Jahr beginnen. Der Flughafen Hewlêr fungiert als wichtige Basis für die Aktivitäten der Anti-IS-Koalition.

Die Task-Force der internationalen Allianz gegen den IS Combined Joint Task Force – Operation Inherent Resolve (CJTF-OIR), hatte im Oktober beschlossen, ihre Ausbildungsmission in Südkurdistan in eine Beratungsfunktion für die Peschmerga umzuwandeln. Die Niederlande werden diese Aufgabe ab dem nächsten Jahr leiten. „Die Bedrohung durch Angriffe in Europa ist immer noch nicht verschwunden, daher bleibt es wichtig sicherzustellen, dass der IS im Irak nicht wieder aufsteigen kann“, erklärte der niederländische Außenminister Stef Blok.

Im April 2020 setzten die niederländischen Streitkräfte aufgrund der COVID-19-Pandemie ihre Ausbildungsmission mit 20 Soldaten in Südkurdistan aus, und die Truppen kehrten in die Niederlande zurück. Die neue Beratungsmission, die voraussichtlich Anfang Januar startet, diene zudem der allgemeinen Unterstützung des Umstrukturierungsprozesses der Peschmerga. Im Februar 2018 hatte das südkurdische Peschmerga-Ministerium in Zusammenarbeit mit den USA, Großbritannien und Deutschland einen 35-Punkte-Reformplan erarbeitet, der unter anderem die Integration der bewaffneten Kräfte von PDK (Demokratische Partei Kurdistans) und YNK (Patriotische Union Kurdistans) in ein einziges Befehlszentrum vorsieht.