Namen gefallener Guerillakämpfer veröffentlicht
Die Guerillakämpfer Hogir Amed und Ronî Ciwanro sind im Widerstand gegen die türkische Invasion in der südkurdischen Region Metîna gefallen. Die HPG haben einen Nachruf veröffentlicht.
Die Guerillakämpfer Hogir Amed und Ronî Ciwanro sind im Widerstand gegen die türkische Invasion in der südkurdischen Region Metîna gefallen. Die HPG haben einen Nachruf veröffentlicht.
Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat die Namen von zwei gefallenen Guerillakämpfern veröffentlicht. Demnach sind Hogir Amed und Ronî Ciwanro im vergangenen August im Widerstand gegen die türkische Invasion in der südkurdischen Region Metîna bei einem feindlichen Angriff ums Leben gekommen. Die HPG machten folgende Angaben zu ihrer Identität:
Codename: Hogir Amed |
Codename: Ronî Ciwanro |
In dem Nachruf würdigen die HPG die gefallenen Kämpfer als unvergessliche Militante des Freiheitskampfes in Kurdistan und sprechen den Familien und dem kurdischen Volk ihr Mitgefühl aus: „Die Erinnerung an unsere Weggefährten Hogir und Ronî wird für immer in unserem Kampf weiterleben.“
Hogir Amed
Hogir Amed ist in Licê in der Provinz Amed geboren und hat sich 2013 der Guerilla angeschlossen. Im Landkreis Licê wurde 1978 die PKK gegründet, die Region ist für ihren jahrzehntelangen Widerstand bekannt. Hogir wuchs in einer vom kurdischen Befreiungskampf und staatlicher Unterdrückung geprägten Atmosphäre auf und entschied sich für den Weg in die Berge. Nach einem kurzen Aufenthalt in Amed kam er in die Medya-Verteidigungsgebiete und wurde zum Guerillakämpfer ausgebildet. Als der IS 2014 in Kurdistan einfiel und Massaker an der Bevölkerung verübte, nahm Hogir an verschiedenen Fronten am Widerstand teil. Im Kampf gegen die Islamisten wurde er verwundet. Er kämpfte trotzdem entschlossen weiter und war einer der Militanten, die zur Niederlage des IS beitrugen. Nachdem seine Mission beendet war, kehrte er in die Medya-Verteidigungsgebiete zurück und übernahm Aufgaben in verschiedenen Gebieten. Er bildete sich militärisch und ideologisch weiter und war seit 2021 ununterbrochen in den Widerstandsstellungen gegen die türkischen Besatzungsangriffe auf die Berge Südkurdistans. Mit seinem Mut und seinen taktischen Fähigkeiten hatte er Anteil an vielen erfolgreichen Guerillaaktionen gegen die Invasionstruppen. Als die türkische Armee im vergangenen Sommer sämtliche Mittel mobilisierte, um Metîna zu besetzen, war Hogir unter den ersten Kämpfer:innen, die sich den Besatzern entschlossen entgegenstellten.
Ronî Ciwanro
Ronî Ciwanro ist in Ciwanro (Dschavanrud) in Rojhilat (Ostkurdistan) zur Welt gekommen und gehörte der kurdischen Yarsan-Gemeinschaft (Ahl-e Haqq) an. Er wuchs im Bewusstsein seiner kurdischen Identität auf und wurde von der religiösen und kulturellen Überzeugung eines richtigen, gleichberechtigtem, ehrlichen und freien Lebens geprägt. Diese Werte bewahrte er sein ganzes Leben. Weil er als Kurde und Yarsan mehrfacher Unterdrückung ausgesetzt war, empfand er große Wut auf das herrschende Regime. Als Jugendlicher lernte er die in allen vier Teilen Kurdistans kämpfende Freiheitsbewegung kennen und war von Abdullah Öcalans Ideen beeindruckt. Nach mehreren gescheiterten Versuchen fand er in Rojhilat Anschluss an eine Guerillagruppe. Das Leben in den Bergen kannte er vorher nicht und war eine Herausforderung für ihn. In seiner Ausbildung lernte er, physische Schwierigkeiten zu bewältigen und sich für das Guerillaleben zu wappnen. Wie er selbst sagte, spielte dabei der kameradschaftliche Umgang der Kämpfer:innen untereinander eine ausschlaggebende Rolle. Er wollte Teil dieses kollektiven Lebens sein und nahm mit großem Interesse an allen Details daran teil. Als die Vernichtungsangriffe des türkischen Staates auf das kurdische Volk und die Befreiungsbewegung zunahmen, schlug er sich für einen Fronteinsatz vor und absolvierte zur Vorbereitung eine militärische und ideologische Fachausbildung. Zuletzt kämpfte er in Metîna.