Efrîn: Ezidischer Feiertag im Zeichen des Widerstands
Die Eziden aus Efrîn begehen den Feiertag Çarşema Sor im Flüchtlingscamp Berxwedan in Şehba im Zeichen des Widerstands.
Die Eziden aus Efrîn begehen den Feiertag Çarşema Sor im Flüchtlingscamp Berxwedan in Şehba im Zeichen des Widerstands.
Die vor der türkisch-islamistischen Besatzungsmacht aus Efrîn geflohenen Ezid*innen haben den Feiertag Çarşema Sor (Roter Mittwoch) in der Region Şehba begehen müssen. In dem in Selbstverwaltung errichteten Camp Berxwedan haben sie eine Presseerklärung abgegeben.
Verlesen wurde die Erklärung von Gulê Cefer vom ezidischen Verein. Sie erklärte, dass es sich bei dem Feiertag immer um einen Freudentag gehandelt habe, die Freude in diesem Jahr jedoch durch die Vertreibung aus Efrîn getrübt sei.
Weiter erklärte Gulê Cafer: „Jedes Jahr begehen wir zu dieser Zeit den Roten Mittwoch. In diesem Jahr ist es für uns ein trauriger Tag, weil der türkische Staat und die von ihm dirigierten islamistischen Banden unsere Heimat besetzt haben. Sie haben unsere heiligen Stätten zerstört und unsere Häuser geplündert. Ein weiteres Mal in der Weltgeschichte sind Eziden zur Flucht gezwungen worden.
Die Farbenpracht des Frühlings ist schwarz verhüllt worden. Aus unserem Feiertag ist ein Trauertag geworden. Gegen die Besatzung unserer Heimat wird jedoch Widerstand geleistet. Wir sind fest davon überzeugt, dass dieser Widerstand zu einer Brücke werden wird, über die wir in unser Land zurückkehren können. Die Besatzung war nur durch die Unterstützung Russlands und das Schweigen der internationalen Öffentlichkeit möglich. Wir sind an derartige Machenschaften gewöhnt. Es ist nicht das erste Mal, dass ein internationaler Komplott gegen die Kurden stattfindet. Aber auch diese Tage werden vorbeigehen. Unser Widerstand wird diese Pläne zunichtemachen. Wir geben erneut dem ezidischen und unserem gesamten Volk unser Wort, dass wir die Besatzer aus unserer Heimat vertreiben werden.“