Abschied von Zozan Hesekê

In Nordostsyrien wurde am Abschied von Zozan Hesekê (Munever Fatimê) genommen. Zahlreiche Menschen begleiteten die Anfang April gefallene Kommandantin der Frauenverteidigungseinheiten YPJ auf ihrer letzten Reise.

Die Gefallenen sind unsterblich

Zozan Hesekê ist beerdigt worden. Zahlreiche Menschen kamen am Sonntag nach Dawudiyê bei Hesekê, um die Anfang April gefallene Kommandantin der Frauenverteidigungseinheiten YPJ auf ihrer letzten Reise zu begleiten. Es war ein emotionsgeladener Abschied auf dem Gefallenenfriedhof Şehîd Dijwar, der von Kämpferinnen der YPJ mit einem militärischen Ehrenzeremoniell eingeleitet wurde.

Zuvor war der Leichnam von Zozan Hesekê, die mit bürgerlichem Namen Munever Fatimê hieß, in einer Prozession auf den Friedhof gebracht. An dem Trauerzug nahmen neben Angehörigen, Freundinnen und Weggefährten der Kommandantin auch Vertreterinnen und Vertreter der Demokratischen Selbstverwaltung in der Region Nord- und Ostsyrien (DAANES), politischer Parteien und zivilgesellschaftlicher Organisationen teil. Gekommen waren hunderte Menschen, darunter Repräsentanten der Stämme in der Region und Meinungsführende. Einige führten große Transparente mit dem Konterfei der Gefallenen.

Wut und Trauer über den Verlust von Zozan Hesekê (c) ANHA

In mehreren Reden wurden das Leben und der Kampf von Zozan Hesekê gewürdigt. Die Kurdin hatte sich 1990 der kurdischen Befreiungsbewegung angeschlossen. Ausgebildet von Abdullah Öcalan in der zentralen Parteiakademie der PKK war sie erst für viele Jahre bei der Guerilla in den Bergen, bevor sie in die Volks- und Bildungsarbeit wechselte und später nach Rojava zurückkehrte, um sich am Widerstand gegen die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) und die türkische Besatzung ihrer Heimat zu beteiligen. „34 Jahre lang kämpfte Zozan für uns Frauen und unsere Errungenschaften. Sie kämpfte gegen Unterdrückung, und für eine demokratische und freie Gesellschaft“, sagte Fatme Elî vom Rat der Familien von Gefallenen.

Angehörige von Zozan Hesekê (c) ANHA

Rohilat Efrîn, die Mitglied der Generalkommandantur der YPJ ist, würdigte ihrer gefallene Weggefährtin als selbstlose Revolutionärin. Sie habe in Regionen wie Kobanê, Deir ez-Zor und Serêkaniyê gekämpft, um die Völker Nord- und Ostsyriens zu verteidigen und die von Aggressoren wie dem IS und dem türkischen Staat besetzten Gebiete zu befreien. „Hevala Zozan war eine mutige Verfechterin des freien Lebens in Kurdistan. Über drei Jahrzehnte setzte sie sich mit Herz, Leidenschaft und Verstand für diese Sache ein. Wir bleiben ihr bis zum letzten Moment tief verbunden.“

YPJ-Kommandantin Rojilat Efrîn (c) ANHA

Nach den Reden wurde die Gefallenenurkunde verlesen und der Familie von Zozan Hesekê übergeben. Während ihr Leichnam ins Grab gelegt wurde, riefen die Menschen „Şehîd namirin” (Die Gefallenen sind unsterblich).