Täglich finden Aktionen gegen die von der türkischen Armee besetzten Gipfel in den südkurdischen Regionen Xakurke und Bradost statt. Ständig fallen türkische Bomben insbesondere auf Dörfer und Gärten in der Region. Neben Streubomben und Raketen werden nun auch Flugblätter als Mittel der psychologischen Kriegsführung eingesetzt. „In diesem Jahr haben sich insgesamt fast 900 Mitglieder der Terrororganisation unseren Sicherheitskräften ergeben, alle machten einen neuen Anfang. Du kannst einer von ihnen sein“, so der Inhalt der Flyer.
Die Flugblätter werden sowohl über den Guerillagebieten, als auch den zivilen Gebieten abgeworfen. Unter den Flugblättern befinden sich auch Bilder zweier vermummter Soldaten mit einem „Guerilla“ mit verpixeltem Gesicht, der sich ergeben habe. Da der Großteil der Bevölkerung in der Region nur arabische Soranî-Schrift lesen kann, konnte sie sich aus den Flugblättern keinen Reim machen.
Guerillakämpfer*innen: „Sie haben wohl sonst nichts mehr“
Guerillakämpfer*innen erklärten gegenüber ANF diese Versuche als lächerlich. Ein Kämpfer sagte: „Konterrevolutionäre Antipropaganda! So etwas war zu unserer Jugendzeit sehr in Mode, wir haben das in der Jugendarbeit an den Universitäten immer wieder gemacht, um den Feind zu dechiffrieren und für Aktionen zu mobilisieren. In den 90er Jahren hat uns der Feind diese Methode geklaut und selbst damit begonnen. Obwohl es nichts gegen die Guerilla nützt, machen sie damit weiter. Wir haben nie einen Auflösungsprozess erlebt. Sie haben die eingeschworenen Feinde der kurdischen Freiheitsbewegung, die sich mit der PDK und vielen anderen negativen Kräften zusammengeschlossen haben, damals benutzt. Die heute über den Medya-Verteidigungsgebieten abgeworfenen Karten zeigen, dass der türkische Staat sein Repertoire an Möglichkeiten ausgeschöpft hat und verzweifelt agiert.“