Türkischer Krieg gegen Grabstätten der Guerilla

Die Gräber von Guerillakämpfer*innen auf dem Friedhof Yeniköy in Amed sind ein weiteres Mal geschändet worden.

Dass der Schutz der Totenruhe ein hohes Gut ist und die Würde des Menschen über dessen Tod hinaus wirkt, scheint der AKP-MHP-Regierung ein Fremdwort zu sein. Wie gestern bekannt wurde, sind auf dem Friedhof Yeniköy in der nordkurdischen Stadt Amed (Diyarbakir) erneut die Gräber von gefallenen Kämpfer*innen der HPG und YJA-Star geschändet und die Grabsteinschriften entfernt worden.

Krieg gegen Tote

Solche Methoden werden in Nordkurdistan nicht zum ersten Mal angewandt. Der Angriff auf die Werte des kurdischen Volkes durch den türkischen Staat hat System. Erst im November hatte die Bezirkspolizeidirektion Diyarbakir auf Anweisung der Generalstaatsanwaltschaft die städtische Friedhofsverwaltung aufgefordert, „auf dem Friedhof Yeniköy Grabsteine, deren Aufschrift, Banner oder Flaggen die PKK symbolisieren oder die Bezeichnung ‚Şehîd‘ (Gefallener) enthalten, auszutauschen“. Daraufhin waren die Grabsteine von YPS- und YPS-Jin-Mitgliedern, die während den Ausgangssperren in Sûr ums Leben kamen sowie Grabsteine von YPG-und YPJ-Kämpfer*innen, die in Rojava im Kampf gegen den Islamischen Staat ihr Leben verloren haben, ersetzt worden.