Nifşê-Nû-Vorsitzender in Silêmanî festgenommen

Der Vorsitzende der oppositionellen Bewegung Nifşê Nû (Neue Generation), Shaswar Abdulwahid, ist in der südkurdischen Stadt Silêmanî auf Anordnung des Asayisch festgenommen worden.

Shaswar Abdulwahid, Vorsitzender der oppositionellen Bewegung Nifşê Nû (soranisch: Naway Nwe, deutsch: Neue Generation), ist in der südkurdischen Stadt Silêmanî festgenommen worden. Gegen den Politiker und Gründer des Nachrichtensenders NRT (Nalia Radio and Television) hatte ein für die Sicherheitsbehörde Asayisch zuständiges Gericht am Dienstag einen Haftbefehl erlassen. Der Vorwurf: „Missbrauch von Telekommunikationsmitteln“. Abdulwahid erschien daraufhin heute vor Gericht, um sich zu den Vorwürfen zu äußern.

Während der Vernehmung soll der Politiker die gegen ihn erhobenen Anschuldigungen bestritten haben. Der NRT-Korrespondent Ihsan Sabir gab im Anschluss an die Vernehmung auf einer Pressekonferenz an, dass Shaswar Abdulwahid in Gewahrsam genommen und an einen unbekannten Ort gebracht worden sei. Auch der Vorstand der Bewegung Nifşê Nû ist nicht im Besitz von Informationen über den Aufenthaltsort des Politikers.

Bei den Regionalwahlen im vergangenen Jahr sicherte sich Nifşê Nû acht Plätze im südkurdischen Regionalparlament. Wenige Monate zuvor gewann die Bewegung für eine neue Generation bei den irakischen Parlamentswahlen vier Sitze. Doch die oppositionelle Partei gerät immer wieder ins Visier der Autonomieregierung. Vergangenen Sommer waren Schüsse auf die Parteizentrale in Silêmanî abgegeben worden. Verletzt wurde niemand, es entstand aber hoher Sachschaden. Im Jahr 2013 wurde Shaswar Abdulwahid selbst Opfer eines Attentats. Der heute 40-Jährige überlebte den Anschlag nur knapp.