HPG: Kommandant Azad Çelê ist gefallen

Der Guerillakommandant Azad Çelê ist nach 32 Jahren seines revolutionären Lebens in den Medya-Verteidigungsgebieten an einer Erkrankung verstorben. Die HPG würdigen seinen Kampf und sprechen allen Hinterbliebenen ihr Beileid aus.

Der Guerillakommandant Azad Çelê ist am 2. September in den Medya-Verteidigungsgebieten einer Krankheit erlegen. Das teilt das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) mit und spricht den Angehörigen, der Bevölkerung von Çelê (tr. Çukurca) und dem patriotischen Volk Kurdistans sein Beileid aus.

                                            

Codename: Azad Çelê
Vor- und Nachname: Sıddık Budakbeyoğlu
Geburtsort: Çelê
Namen von Mutter und Vater: Hediye – Fazlettin
Todestag und -ort: 2. September 2021 / Medya-Verteidigungsgebiete

Der Landkreis Çelê in der Provinz Colemêrg (Hakkari) ist aufgrund seiner Lage im Zagros-Gebirge an der Grenze zwischen Nord- und Südkurdistan seit jeher eine Widerstandshochburg und war eine der ersten Regionen, in der die kurdische Befreiungsbewegung vor vierzig Jahren aktiv wurde. Azad Çelê ist dort 1972 auf die Welt gekommen und in einem patriotischen Umfeld aufgewachsen. Bereits als Jugendlicher hatte er Kontakt zur Guerilla. Ab 1990 arbeitete er als Militanter der Befreiungsfront ERNK (Eniya Rizgariya Neteweyi Kurdistan / Nationale Befreiungsfront Kurdistan) in den Dörfern und Städten der Region. 1993 schloss er sich der ARGK (Artêşa Rizgariya Gelê Kurdistan / Volksbefreiungsarmee Kurdistan) an, der Vorgängerorganisation der HPG. Er kämpfte jahrelang im Zagros-Gebirge und entwickelte sich zu einem fähigen Kommandanten. Vom Zagros aus ging er nach Behdînan und Qendîl und schließlich an die zentrale Parteiakademie, wo er von Abdullah Öcalan ausgebildet und Teil der Gruppe wurde, die für die Sicherheit des PKK-Vorsitzenden zuständig war. Das Zusammenleben mit Öcalan war für ihn ein Wendepunkt, der seinen weiteren Weg bestimmen sollte.

Er kehrte in die Berge zurück und kämpfte bis 2011 wieder im Zagros. Als der „Islamische Staat“ (IS) seinen Vormarsch in Syrien und im Irak startete, ging er nach Rojava und kämpfte als Kommandant an vorderster Front gegen die Islamisten. Nach Vollendung seiner Aufgabe ging er wieder zur Guerilla in die Berge und setzte den Existenz- und Freiheitskampf gegen den türkischen Faschismus fort.

 

Azad Çelê hat im Krieg einen Fuß verloren und konnte nur mit einer Prothese laufen. Nach HPG-Angaben ließ er sich davon nicht aufhalten und setzte seinen Kampf ohne Unterbrechung fort. In den 32 Jahres seines Lebens als Revolutionär erreichte er große Erfolge und übernahm zuletzt als Mitglied der HPG-Kommandantur wichtige Aufgaben auf höchster Ebene.

„Heval Azad wollte mit seiner enthusiastischen Persönlichkeit und der Begeisterung, die er sich seit seinem Beitritt bewahrt hatte, noch viele Dinge für sein Volk und sein Land tun. Er erkrankte jedoch an Krebs und kämpfte mit revolutionärer Moral und der Überzeugung der Apocu gegen seine Krankheit an. Er ließ sich behandeln und konnte den Krebs zunächst besiegen. Vor einiger Zeit machte sich die Erkrankung erneut bemerkbar und führte schließlich zu seinem Tod als Gefallener. Bis zu seinem letzten Atemzug schlug sein Herz für Rêber Apo [Abdullah Öcalan], die Gefallenen und das kurdische Volk“, teilen die HPG mit und erklären, dass Azad Çelê im Kampf seiner Weggefährt:innen weiterlebt.