HPG gedenken dem gefallenen Kämpfer Devrim Amargî

Der Guerillakämpfer Devrim Amargî ist 2015 in den kurdischen Bergen gefallen. Die HPG würdigen den Kampf des Militanten, der als Agent des türkischen Staates zur Guerilla kam und in der PKK eine radikale Wandlung erlebte.

Der Guerillakämpfer Devrim Amargî ist am 11. August 2015 bei einem Luftangriff der türkischen Armee in den Medya-Verteidigungsgebieten ums Leben gekommen. Das teilt das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) mit.

                                               

Codename: Devrim Amargî
Vor- und Nachname: Mehmet Tokay
Geburtsort: Amed
 Namen von Mutter und Vater: Sariye – Ömer
Todestag und -ort: 11. August 2015 / Medya-Verteidigungsgebiete

Zum Hintergrund erklären die HPG: „Der türkische Kolonialstaat erlebt angesichts der Freiheitsbewegung Kurdistans ernste Rückschritte und einen Zustand der Niederlage auf militärischer, politischer und gesellschaftlicher Ebene. Um sich aus dieser Situation zu retten, führt er eine Völkermordpolitik gegen das kurdische Volk. In diesem Rahmen setzt er einen Schwerpunkt auf seine Spezialkriegspolitik. Die kurdische Jugend soll auf verschiedenen Wegen zu Fall gebracht und von der gesellschaftlichen Realität entfremdet werden. Sie soll ihre ethischen Werte verlieren und in einen Zustand versetzt werden, in dem sie ihre patriotischen Aufgaben nicht mehr erfüllen kann. Das kolonialistische System setzt neben der Verbreitung von Drogen und Prostitution in Kurdistan vor allem auf die Agentenanwerbung. Die kurdische Jugend soll damit passiv gemacht werden. Da diese widerwärtige Politik nicht zu den gewünschten Ergebnissen führt, greift der türkische Staat auf die Familien kurdischer Jugendlicher zurück. Die Angehörigen unserer Weggefährt*innen werden mit verschiedenen Methoden bedroht und unter Druck gesetzt, um sie für die staatliche Politik zu instrumentalisieren.

Ein Beispiel für diese unethische Politik ist das Leben unseres Weggefährten Devrim. Heval Devrim wurde 2011 über Drohungen und Druck zum Agenten gemacht und danach zu unserer Partei geschickt. Er wurde damit beauftragt, unsere von Tausenden Gefallenen erschaffenen Werte und die Lebensart der Apocu zu zerstören und Personen aus der Parteiführung zu töten. Als Heval Devrim jedoch zur Guerilla kam, erlebte er dort die Lebensart der Apocu und die genossenschaftlichen Beziehungen untereinander. Mit der Ideologie und Philosophie von Rebêr Apo [Abdullah Öcalan] entwickelte er ein Bewusstsein. Er analysierte das System der kapitalistischen Moderne und erkannte das wahre Gesicht des unethischen türkischen Staates. Das führte zu einem tiefgreifenden Hinterfragen und letztendlich offenbarte er sich gegenüber seinen Genossinnen und Genossen. Er entschied, sich vom Schmutz des türkischen Staates zu befreien und aus eigenem Willen und mit Entschlossenheit bei der Guerilla zu bleiben. Diese Entscheidung war fast wie eine Neugeburt. Für das mörderische Kolonialsystem war diese Entwicklung eine weitere Niederlage gegen die Ideologie und Lebensweise der Apocu und den genossenschaftlichen Umgang in der PKK.

Heval Devrim leistete eine radikale Selbstkritik. Um seine Schuld am kurdischen Volk zu begleichen, vollzog er einen wirklichen Anschluss an die PKK, der auf einer von Herzen kommenden und bewussten Entscheidung basierte. Seit diesem freiwilligen Beitritt zur Guerilla beteiligte er sich mit großem Hass und Wut auf den Feind enthusiastisch an der revolutionären Arbeit. Er schüttelte alle Samen der Schlechtigkeit ab, die der Feind in seine Persönlichkeit setzen wollte. Mit dem Geist der Apocu blühte er emotional und gedanklich auf und setzte in jedem Moment und in allen Bereichen des Lebens darauf, ein Weggefährte unter Gleichgesinnten zu sein. Dadurch gewann er die Liebe und den Respekt seiner Genossinnen und Genossen und wurde zu einem Militanten der Apocu. Er ist am 11. August 2015 bei der brutalen Bombardierung der Berge Kurdistan durch den türkischen Staat gefallen.

Weil bei Heval Devrim der Plan des türkischen Staates nicht aufging, kurdische Jugendliche zu Fall zu bringen und gegen die Befreiungsbewegung ihres Volkes zu benutzen, wurde versucht, seine Familie unter Druck zu setzen und zu instrumentalisieren. Sie wurde vor die Parteizentrale [der HDP] gesetzt, um sie in jeder Hinsicht zu missbrauchen.

Wir appellieren an die Jugend Kurdistans und an alle patriotischen Familien, angesichts der schmutzigen Politik des türkischen Staates und der unmenschlichen Realität des Feindes wachsam zu sein und keine Zugeständnisse bei ihrem Patriotismus zu machen. Auf dieser Grundlage sprechen wir der Familie unseres wertvollen Gefallenen und dem patriotischen Volk Kurdistans unser Beileid aus.“