Dörfer in Elkê seit Monaten unter Belagerung

In Elkê bei Şirnex befinden sich drei kurdische Dörfer seit Monaten unter Militärbelagerung. Grund ist ein seit Juni andauernder „Einsatz“ gegen die PKK-Guerilla.

Siedlungsgebiete abgeriegelt

In Elkê (tr. Beytüşşebap) werden drei Dörfer von der türkischen Armee seit Monaten belagert. Grund ist eine bereits seit Juni in dem Landkreis im Norden der kurdischen Provinz Şirnex (Şırnak) andauernde Militäroperation gegen die Guerilla der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK). Betroffen von dem Belagerungszustand sind die Ortschaften Hemka, Pîrosa und Melesa.

Zwar soll die im Zuge der Operation über die drei Ortschaften verhängte Ausgangssperre nicht mehr in Kraft sein. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Mezopotamya (MA) vom Montag wurden die an den Ortszugängen eingerichteten Kontrollposten aber bislang noch nicht abgebaut und es gelte nach wie vor ein inoffizielles Zutrittsverbot. Auch dürften die Ortsansässigen ihre Dörfer weiterhin nicht verlassen.

Wie MA weiter berichtete, läuft ein weiterer Militäreinsatz gegen die kurdische Guerilla in der Region im Grenzgebiet zur weiter östlich gelegenen Provinz Colemêrg (Hakkari). Wann die Operation gestartet wurde, ist unklar, da die türkischen Behörden diese häufig nicht mehr ankündigen. Das Operationsgebiet sei jedoch bekannt und umfasse Marinos, Feraşîn, Meydan Belekê und Qaşûra.

Strategische Nähe zu den Medya-Verteidigungsgebieten

Colemêrg befindet sich im Südosten des türkischen Staatsgebiets und liegt im Dreiländereck mit Irak und Iran, Şirnex grenzt neben dem Irak auch an Syrien. Beide Provinzen liegen an der Kurdistan-Region des Irak (KRI) und damit an den von der Guerilla kontrollierten Medya-Verteidigungsgebieten. Bereits seit Monaten finden sowohl in Colemêrg als auch Şirnex, wo die 23. Infanteriedivision der türkischen Landstreitkräfte angesiedelt ist, groß angelegte Militäroperationen statt. Über beide Provinzen werden zudem die Truppenverlegungen in die Militärstützpunkte der Türkei in der KRI koordiniert. Das NATO-Mitglied hat im Rahmen der türkischen Invasion seine seit 2021 andauernde Besatzungsoperation in Zap Mitte Juni auf Amêdî ausgeweitet.