YPJ-Kämpferin bei Verteidigung des Tişrîn-Damms gefallen

Die Frauenverteidigungseinheiten haben den Tod ihrer Kämpferin Avaşîn Rûstem Cûdî bekanntgegeben. Die 22-Jährige kam durch einen türkischen Drohnenangriff während der Verteidigung des Tişrîn-Staudamms ums Leben.

Avaşîn Rûstem Cûdî

Die Frauenverteidigungseinheiten (YPJ) haben den Tod einer Kämpferin bekanntgegeben. Avaşîn Rûstem Cûdî sei am vergangenen Donnerstag bei einem Drohnenangriff des türkischen Staates südöstlich von Minbic ums Leben gekommen, hieß es am Sonntag in einer Mitteilung der YPJ-Generalkommandantur. Die 22-Jährige war demnach als Scharfschützin an der Tişrîn-Front im Einsatz. Die YPJ sprachen den Angehörigen und der Bevölkerung Nord- und Ostsyriens ihr Mitgefühl aus.

Avaşîn Rûstem Cûdî hieß mit bürgerlichem Namen Aruba Ali al-Kino. Sie war arabischstämmig und wurde in Qamişlo geboren. Die YPJ beschreiben sie als bescheidene junge Frau, die ein „tiefes Verständnis für die Herausforderungen“ der Bevölkerung Nord- und Ostsyriens hatte und sich „mit klarem Ziel und viel Selbstbewusstsein“ am Widerstand gegen die Besatzung beteiligte. „Sie sah den Schutz der Heimat als vorrangige Verantwortung, die sie übernehmen musste. Wir werden diesen Kampf fortsetzen, um Avaşîn und aller anderer Gefallener würdig zu sein und ihr Vermächtnis zu bewahren. Wir bekräftigen die Frauenrevolution, die mit ihrer Losung ‚Jin Jiyan Azadî‘ wie ein Leuchtfeuer auf die Menschheit ausstrahlt“, so die YPJ.

Avaşîn Rûstem Cûdî wurde am Sonntag in Qamişlo beigesetzt © ANF

Derweil gehen die an der Talsperre Tişrîn zwischen den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) und der Türkei-gesteuerten Dschihadistenallianz SNA („Syrische Nationalarmee“) stattfindenden Auseinandersetzungen in die dritte Woche. Die türkische Armee leistet weiterhin Unterstützung aus der Luft, während die Islamisten mit schweren NATO-Waffen am Boden versuchen, die Region einzunehmen. Nach QSD-Angaben beklagte die SNA zuletzt hohe Verluste an der Tişrîn-Front. Die YPJ werten die Drohnenschläge der Türkei daher als Entlastungsangriffe für ihre unter Druck geratenen Verbündeten.