Identität gefallener HPG-Kämpfer veröffentlicht

Die Guerillakämpfer Amed Efrîn, Firat Sêrt und Fedakar Yadigar sind im Juli in der Region Xakurke in Südkurdistan gefallen. Die HPG haben einen Nachruf veröffentlicht.

Fedakar Yadigar, Firat Sêrt und Amed Efrîn

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat einen Nachruf auf die gefallenen Guerillakämpfer Amed Efrîn, Firat Sêrt und Fedakar Yadigar veröffentlicht. Die kurdischen Freiheitskämpfer sind im Juli bei Angriffen der türkischen Armee in der Region Xakurke in Südkurdistan ums Leben gekommen. Die HPG würdigten die Gefallenen als revolutionäre Militante und selbstlose Hoffnungsträger des kurdischen Volkes und sprachen ihren Familien und dem Volk angesichts des Verlusts ihr Mitgefühl aus. Zur Identität und den Lebensläufen der aus Rojava und Bakur stammenden Gefallenen machten die HPG folgende Angaben:
 

Codename: Amed Efrîn
Vor- und Nachname: Zeki Hasan
Geburtsort: Efrîn
Namen von Mutter und Vater: Zeynep – Muhammed
Todestag und -ort: 20. Juli 2024 / Xakurkê

 

Codename: Firat Sêrt
Vor- und Nachname: Mehmet Selçuk
Geburtsort: Sêrt
Namen von Mutter und Vater: Asya – Haci Gurî
Todestag und -ort: 20. Juli 2024 / Xakurkê

 

Codename: Fedakar Yadigar
Vor- und Nachname: Mücahit Önal
Geburtsort: Mûş
Namen von Mutter und Vater: Yadigar – Selahattin
Todestag und -ort: 21. Juli 2024 / Xakurkê

 

Amed Efrîn


Amed Efrîn ist in Efrîn-Cindirês geboren und in einem der kurdischen Freiheitsbewegung nahestehenden Umfeld aufgewachsen. Er besuchte sechs Jahre lang eine staatliche Schule und erlebte die Unterdrückung der kurdischen Bevölkerung durch das syrische Regime am eigenen Leibe. Als Heranwachsender engagierte er sich in der revolutionären Jugendbewegung in Nordsyrien, 2012 schloss er sich der Freiheitsguerilla Kurdistans an. Nach einer Grundausbildung in den Medya-Verteidigungsgebieten übernahm er verschiedene Aufgaben in den Bergen. Als er für die Verteidigung der Revolution in Rojava nach Nordsyrien zurückkehren wollte, wurde er vom Assad-Regime verhaftet. Ein Jahr später kam er frei und ging erneut in die Berge. Dort nahm er an einer ideologischen Ausbildung teil und setzte sich intensiv mit Analysen von Abdullah Öcalan und seiner eigenen Persönlichkeit auseinander. Danach kam er nach Xakurke und beteiligte sich am Tunnelbau und der Errichtung der Infrastruktur. Als der türkische Besatzungsangriff auf die Region begann, kämpfte er an vorderster Front. Bei einem Angriff am 20. Juli schloss er sich der Karawane der Gefallenen an, so die HPG.

Firat Sêrt


Firat Sêrt ist in Sêrt-Berwarî geboren und mit der für die Region Botan typischen Kultur aufgewachsen. Die kurdische Befreiungsbewegung war ihm bereits als Kind vertraut und er bewunderte die Guerilla. Nach acht Jahren Unterricht an staatlichen Schulen, in denen er statt seiner Muttersprache Kurmancî Türkisch sprechen musste, begann er für den Lebensunterhalt seiner Familie zu arbeiten. Als der IS 2014 mit Unterstützung des türkischen Staates Kobanê angriff, entschied sich Firat für den bewaffneten Widerstand und ging in die Berge. Er nahm an einer Ausbildung für neue Kämpferinnen und Kämpfer in den Medya-Verteidigungsgebieten teil und war danach in verschiedenen Regionen in Südkurdistan in der Praxis. Sein letztes Einsatzgebiet war Xakurke, wo er als apoistischer Militanter am Widerstand gegen die türkische Besatzung teilnahm. „Unser Weggefährte Firat kämpfte bis zum letzten Moment seines Lebens für die Werte, an die er glaubte. Am 20. Juli 2024 schloss er sich bei einem feindlichen Angriff der Karawane der Gefallenen an und ist damit in die Kampfgeschichte unseres Volkes eingegangen“, so die HPG.

Fedakar Yadigar


Fedakar Yadigar ist in Mûş geboren und in einer von der kurdischen Widerstandstradition geprägten Atmosphäre aufgewachsen. In seinem Umfeld bestand ein hohes Bewusstsein über den Freiheitskampf und Fedakar wurde früh zu einem Sympathisanten der PKK. Ab 2012 arbeitete er als aktives Mitglied der kurdischen Jugendbewegung. Unter dem Eindruck der vom IS mit Unterstützung des türkischen Staates in Rojava und Şengal verübten Massaker und der unter großen Opfern erkämpften Befreiung von Kobanê schloss er sich 2015 der Guerilla in Bakur (Nordkurdistan) an. Er gewöhnte sich schnell an das kollektive Leben der Guerilla in den Bergen und kam nach einer Ausbildung nach Xakurke, wo er sich an der praktischen Arbeit beteiligte und schwierige Aufgaben erfüllte. Fedakar Yadigar kam am 21. Juli 2024 bei einem feindlichen Angriff ums Leben. „Er verteidigte Kurdistan zum Preis seines Lebens“, erklärten die HPG. Die Erinnerung an die Gefallenen lebe im Freiheitskampf weiter.