KON-MED zum Anschlag in Hanau: Wir sind traurig und wütend

Unter den Todesopfern des rechtsterroristischen Anschlags in Hanau befinden sich nach Angaben von KON-MED mehrere Kurden. Ihre Angehörigen versammeln sich gegenwärtig im kurdischen Kulturzentrum in Hanau.

Der kurdische Dachverband KON-MED (Konföderation der Gemeinschaften Kurdistans in Deutschland) ruft nach dem rechtsterroristischen Anschlag in Hanau zur Teilnahme an den für Donnerstagabend in verschiedenen Städten angekündigten Protestaktionen auf. In Hanau findet um 18 Uhr eine Demonstration statt.

In einer Presseerklärung teilt KON-MED mit:

Wir sind traurig und wir sind wütend. Traurig sind wir, weil unsere Gedanken nach der gestrigen Nacht bei den Angehörigen der Opfer des rechtsterroristischen Anschlags in Hanau sind. Unter den Toten befinden sich auch mehrere Opfer kurdischer Herkunft. Ihre Angehörigen versammeln sich gegenwärtig im Kurdischen Kulturzentrum in Hanau, wo zahlreiche Menschen in dieser schweren Stunde an ihrer Seite stehen und ihren Schmerz teilen.

Wütend sind wir, weil die politischen Verantwortlichen in diesem Land sich rechten Netzwerken und Rechtsterrorismus in diesem Land nicht entschieden entgegenstellen: der NSU, der Anschlag von Halle, der Mord an Walter Lübcke und nun der Terroranschlag in Hanau sind das Ergebnis einer staatlichen Politik, welche sich auf dem rechten Auge blind stellt. Die politische Rhetorik der AfD und ihre Verharmlosung durch die Medien und Politiklandschaft bereiten den Nährboden für den rechten Terror in Deutschland.

In dieser schweren Stunde möchten wir nochmals allen Angehörigen der Opfer unser tiefstes Beileid bekunden. Unsere Gedanken und unser Mitgefühl gelten ihnen.