Welle der Solidarität mit Rojava in Deutschland

Die TagX-Mobilisierung zu Widerstandsaktionen gegen den türkischen Angriff auf Nordsyrien hat Zehntausende Menschen in Deutschland auf die Straßen gebracht.

Das Solidaritätsbündnis Kurdistan-Magdeburg hatte für 18 Uhr zum Vorplatz des Hauptbahnhofes mobilisiert, um gegen den Krieg der Türkei gegen Rojava zu protestieren. Ungefähr 500 Menschen aller Altersgruppen schlossen sich dem Aufruf an und formierten sich nach einer Auftaktkundgebung zu einer Demonstration, die lautstark durch die Magdeburger Innenstadt lief. Sie riefen Parolen wie beispielsweise „Bijî berxwedana Rojava“ und „Deutsche Panzer raus aus Kurdistan“ oder „Hoch die Internationale Solidarität“. Die Passant*innen wurden außerdem mit Flugblättern über den Inhalt der Demonstration informiert.

Am Mahnmal der 1938 zerstörten Synagoge wurde eine Schweigeminute für die Opfer des faschistischen Attentats in Halle und alle Opfer des Faschismus eingelegt. Nach ungefähr zwei Stunden endete die Versammlung wieder auf dem Bahnhofsvorplatz.

Bielefeld

Rund 700 Menschen beteiligten sich lautstark an der Bielefelder Demonstration in Solidarität mit Rojava. Der Demonstrationszug verlief durch die Bielefelder Innenstadt und erreichte zuletzt den Hauptbahnhof, wo abschließende Redebeiträge gehalten wurden.

Nürnberg

Etwa 350 Teilnehmer*innen nahmen an einer Demonstration durch die Nürnberger Innenstadt teil. Es werden von Tag zu Tag mehr Menschen, die gegen die Invasion der türkischen Armee auf die Straße gehen. Auch viele Geflüchtete aus Rojava schlossen sich an und forderten lautstark: „Türkische Armee raus aus Kurdistan".

Es gab zwei kleinere Zwischenfälle mit Provokationen von Passanten. Die Polizei war massiv vertreten und begleitete den Demonstrationszug durch die Fußgängerzone. Trotzdem war die Stimmung unter den Protestierenden ausgesprochen gut, emotional und kämpferisch. Immer wieder hallte es durch die Stadt: „Bijî berxwedane Rojava".

Hamburg

In Hamburg fand eine sehr große entschlossene Demonstration statt. Vom Hauptbahnhof liefen mehrere tausend Menschen durch die Innenstadt zum türkischen Konsulat am Dammtor. Deutschland wurde als Kriegspartei verurteilt, denn erst gerade wurden für 180 Millionen Euro Waffen an das faschistische Erdogan Regime geliefert. Die Hamburgerinnen wurden aufgefordert, sich am Widerstand gegen den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg zu beteiligen.

Erneut beteiligten sich viele junge Menschen auch aus antifaschistischen Gruppen. Diese haben für Freitagabend eine Demonstration angemeldet, die um 20.30 Uhr am „Arrivati Park" unter dem Motto „Solidarität mit Rojava, gegen rechten Terror" startet.

 

Potsdam

In Potsdam fand eine spontane Demonstration wegen des Angriffs der Türkei auf Rojava und Nordostsyrien statt. Ab 18 Uhr versammelten sich bis zu 500 Menschen auf dem Luisenplatz und zogen mit lautstarken Parolen wie „Alle zusammen gegen den Faschismus“, „Deutsche Panzer raus aus Kurdistan“, „Bijî YPG“ und „Bijî YPJ“ durch die Brandenburger Straße über den Platz der Einheit zur jüdischen Gemeinde. An der Synagoge wurde den Opfern des Anschlags von Halle gedacht und klare Position gegen Antisemitismus bezogen.

Auf Kurdisch und Deutsch wurden antifaschistische Redebeiträge gehalten und klargemacht, dass jeglicher Faschismus, ob von Erdoğans AKP in der Türkei oder deutschen Naziterroristen bekämpft werden muss. Für Samstag um 15 Uhr ist eine weitere Demonstration auf dem Bassinplatz angemeldet.

Auch in Wiesbaden und Mainz fanden Protestaktionen statt.