Türkei: Innenministerium geht gegen türkischen Ärztebund vor

Das türkische Innenministerium hat bekanntgegeben, dass gegen den Zentralrat des türkischen Ärztebundes rechtliche Schritte eingeleitet werden.

Wie das türkische Innenministerium mitteilt, wird gegen den Zentralrat des türkischen Ärztebundes „Türk Tabipler Birliği“ (Verband der türkischen Ärzte) Anzeige bei der Oberstaatsanwaltschaft Ankara gestellt.

Der türkische Ärztebund hatte sich gegen die Angriffe der türkischen Streitkräfte auf den Kanton Efrîn ausgesprochen. In einer Stellungnahme des Ärztebundes hieß es:

„Wir Ärzte warnen:

Krieg ist ein von Menschenhand initiiertes, gesellschaftliches Gesundheitsproblem, das die Zerstörung von Natur und Mensch verursacht und das soziale Leben bedroht.

Jeder Konflikt, jeder Krieg führt zu irreparablen Problemen in Hinsicht auf das körperliche, psychische, soziale und äußerliche Wohlergehen und bringt großes menschliches Elend mit sich.

Als Angehörige eines Berufsstandes, der sich dazu verpflichtet hat, Leben zu erhalten, haben wir stets vor Augen, dass die Förderung des Lebens die Hauptaufgabe für ein friedliches Klimas ist.

Um mit der Kriegssituation fertig zu werden, sollten wir versuchen, ein gerechtes, demokratisches, egalitäres, freies und friedliches Leben zu etablieren und auch aufrechtzuerhalten.

Nein zum Krieg, Frieden jetzt!“

In Bezug darauf heißt es in der Erklärung des türkischen Innenministeriums:

„Die Tatsache, dass die Punkte in der Erklärung darauf abzielen, die Aktivitäten der Terrororganisation zu legitimieren, Straftaten-und Täter zu verherrlichen und Hass und Feindseligkeit bei der Bevölkerung zu schüren, ist eine strafrechtliche Verfolgung der Oberstaatsanwaltschaft Ankara gegen die Mitglieder des Zentralrates des Verbandes der türkischen Ärzte unerlässlich. Darüber hinaus ist es notwendig zu verlangen, dass die Zentralrats-Mitglieder des Ärztebundes, die nicht in der Lage sind, Anschläge von Terrororganisation auf Krankenwagen und Krankenhäuser und Angriffe auf Gesundheitspersonal und Ärzte zu verurteilen, ihre Aufgabe einstellen.”