Der Anführer der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS), Abu Bakr al-Baghdadi, ist nach Angaben von US-Präsident Donald Trump tot. Spezialkräfte hätten einen Einsatz in Idlib im Nordwesten Syriens durchgeführt. Der selbsternannte „Kalif“ habe sich dabei selbst das Leben genommen, indem er eine Sprengweste an seinem Körper gezündet habe, sagte Trump am Sonntag. Dabei seien auch Komplizen des IS-Anführers, zwei Ehefrauen sowie drei seiner Kinder getötet worden. US-Bürger seien bei dem Einsatz nicht zu Schaden gekommen.
„Gestern Abend haben wir den Terroristen Nummer eins seiner gerechten Strafe zugeführt. Abu al-Baghdadi ist tot“, sagte Trump bei einer Pressekonferenz. Die USA hätten ihn seit vielen Jahren gesucht. „Es hatte die größte Priorität bei unseren Sicherheitsbehörden“, sagte der US-Präsident.
Der Generalkommandant der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD), Mazlum Abdi Kobanê, schrieb auf Twitter, al-Baghdadis Tod sei das Ergebnis einer über fünf Monate andauernden Geheimdienstzusammenarbeit gewesen. Der IS-Chef sei bei einer gemeinsamen Operation getötet worden.
Während des Angriffs sei al-Baghdadi laut Trump in einen Tunnel gelaufen. Elf Kinder wurden aus Baghdadis Haus geholt und seien nicht verletzt. Tests hätten inzwischen bestätigt, dass es sich bei dem Toten tatsächlich um den IS-Anführer handle. Der US-Präsident hat laut eigener Aussage große Teile des Einsatzes live vom Situation Room im Weißen Haus verfolgt.
Russland hat Zweifel an US-Operation
Das russische Verteidigungsministerium äußerte Zweifel an der US-Operation gegen den Abu Bakr al-Baghdadi und forderte Beweise. Es gebe widersprüchliche Angaben, die Zweifel aufkommen ließen, sagte Generalmajor Igor Konaschenkow am Sonntag in Moskau nach einer Mitteilung seines Ministeriums. Am Samstag oder in den Tagen zuvor seien keine Luftanschläge in der Provinz Idlib verzeichnet worden.