Die Nato stellt sich hinter die Türkei und hat angesichts der Eskalation in Syrien ihre Solidarität mit Ankara bekräftigt. „Die Alliierten verurteilen die fortgesetzten rücksichtslosen Luftangriffe des syrischen Regimes und Russlands auf die Provinz Idlib“, sagte Generalsekretär Jens Stoltenberg am Freitag nach einem Dringlichkeitstreffen des Nordatlantikrats in Brüssel.
Die Nato-Partner stimmten überein, dass die bestehenden Maßnahmen zur Unterstützung Ankaras beibehalten werden sollten. Zusätzliche Unterstützungsleistungen kündigte die Allianz aber nicht an. Die Nato-Partner unterstützten die Türkei bereits, sagte Stoltenberg. „Wir verstärken ihre Luftverteidigung, ein Awacs-Aufklärungsflugzeug hilft bei der Luftraumüberwachung”, so Stoltenberg. Überdies kontrolliere die Nato regelmäßig Häfen und unterstütze die Türkei „auf andere Weise”.
Stoltenberg betonte jedoch, dass die Nato-Partner „permanent” prüften, „was sie noch tun können, um die Türkei darüber hinaus zu unterstützen”. Die türkische Regierung hatte das Dringlichkeitstreffen unter Artikel 4 der Nato-Verträge einberufen. Dieser sieht Beratungen vor, wenn ein Nato-Mitglied die Unversehrtheit seines Gebiets, die politische Unabhängigkeit oder die eigene Sicherheit bedroht sieht. Im Vorfeld hatte ein Sprecher des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zur Schaffung einer Flugverbotszone über Idlib aufgerufen.
Stoltenberg rief zudem Syrien und Russland dazu auf, ihre Offensive zu beenden, internationales Recht zu achten und die Bemühungen der Vereinten Nationen für eine friedliche Lösung zu unterstützen: „Diese gefährliche Situation muss deeskaliert werden”, forderte Stoltenberg.
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag wurden bei einem Luftangriff auf türkische Stellungen in der nordwestsyrischen Provinz Idlib offiziellen Angaben zufolge 33 Soldaten getötet und mindestens 40 weitere schwer verletzt. ANF-Quellen aus der türkischen Grenzprovinz Hatay berichteten von mindestens 113 getöteten Soldaten. Dutzende Schwerverletzte wurden zudem in verschiedene Krankenhäuser der Region eingeliefert.