Solidarität mit Efrîn in europäischen Städten

In mehreren europäischen Städten haben gestern Solidaritätsaktionen für Efrîn stattgefunden. Wir berichten aus Berlin, Hannover, Stuttgart, Stockholm und Paris.

Gestern zogen etwa 250 Kurd*innen und Internationalist*innen durch die Westberliner Innenstadt. Sie protestierten entschlossen gegen die Waffenlieferungen aus Deutschland an das Erdoğan-Regime. Die Polizei war massiv präsent und beschlagnahmte Dutzende Fahnen mit dem Bild des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan. Die Demonstration lief unter Parolen wie „Merkel finanziert - Erdoğan bombardiert" und „Überall ist Efrîn - überall ist Widerstand" über den Berliner Kurfürstendamm.

In Hannover fand ebenfalls eine Demonstration für Efrîn statt. Außerdem errichtete der Frauenrat Şehîd Ronahî einen Stand, um für Solidarität mit Efrîn zu werben und zum Tourismus-Boykott in der Türkei aufzurufen. Der Stand wird heute fortgesetzt.

In Stuttgart demonstrierte das Solidaritätsbündnis für Efrîn gegen die türkische Besatzung. Im Anschluss an die Demonstration wurden die Personalien von drei Teilnehmer*innen aufgenommen, die die Parole „Bijî Serok Apo“ gerufen haben sollen.

In der schwedischen Hauptstadt Stockholm fand eine Demonstration mit YPG/YPJ-Flaggen und Bildnissen Abdullah Öcalans gegen die Besatzung Efrîns und die türkischen Angriffe auf Kurdistan statt. Auf der Demonstration wurde auch zum Boykott des Türkei-Tourismus aufgerufen.

Auf einer Kundgebung in Paris wurde auf einer Kundgebung die Besetzung von Efrîn durch den türkischen Staat verurteilt. Zu der Aktion hatten der Demokratische Kurdische Rat Frankreich (CDK-F) und die kurdischen Frauenbewegung Frankreich (TJK-F) aufgerufen. An der Kundgebung auf dem Platz der Republik nahmen viele Menschen aus Kurdistan und Frankreich teil. Insbesondere wurde das Schweigen der Weltöffentlichkeit gegenüber den Angriffen und Massakern des türkischen Staates kritisiert. Die Teilnehmer*innen trugen Plakate mit Parolen wie „Freiheit für Öcalan“ und „Es lebe der Widerstand von Efrîn“.

Auf der Kundgebung sprach unter Fahnen der YPG und YPJ der kurdische Politiker Xebat Öcalan. Er erklärte: „So lange unsere Führung in Haft ist, Efrîn besetzt ist und die Invasionsversuche auf Südkurdistan andauern, machen wir weder Ferien noch sitzen wir zu Hause.“ Stattdessen müsse Widerstand gegen den türkischen Faschismus geleistet werden. Er fuhr fort: „Dass der AKP/MHP-Faschismus jetzt schnell zur Wahl drängt, resultiert aus großer Furcht. Es wird jedoch nichts nützen, gegen den Faschismus wird die demokratische Front siegen.“

Auf der Kundgebung wurden alle Menschen aus Kurdistan und der Türkei aufgefordert, die eigenen Wahlunterlagen zu überprüfen und für die Wahlregistrierung zu sorgen.