Sieben Monate befand sich Barış Polat in türkischer Untersuchungshaft. Dem Mitarbeiter der per Notstandsdekret geschlossenen Tageszeitung Özgürlükçü Demokrasi wird Mitgliedschaft und Propaganda für eine terroristische Organisation vorgeworfen. In der zweiten Hauptverhandlung vor einem Strafgericht in Dîlok (Antep) wurde sein Haftbefehl aufgehoben.
Polat erklärte zu seiner Verteidigung vor Gericht: „Es ist keine Straftat, eine legale Zeitung zu verteilen. Als Beweise werden Telefongespräche mit Freunden herangezogen, aber auch daraus lässt sich keine Straftat interpretieren.“ In der Anklageschrift war Polat vorgeworfen worden, die Anrede „Heval“ – das kurdische Wort für „Freund“ – benutzt und kurdische Musik gehört zu haben.
Barış Polat kann nach sieben Monaten das Gefängnis verlassen, Auslandsreisen sind ihm verboten. Die Verhandlung wurde auf den 20. April vertagt.