Rote Hilfe besucht Hungerstreik in Kassel
Vor 23 Tagen sind Ömer Bağdur und Cemal Kobanê in Kassel in einen unbefristeten Hungerstreik getreten. Heute wurden die beiden von Aktivisten der Roten Hilfe besucht.
Vor 23 Tagen sind Ömer Bağdur und Cemal Kobanê in Kassel in einen unbefristeten Hungerstreik getreten. Heute wurden die beiden von Aktivisten der Roten Hilfe besucht.
Die in Kassel am 29. Januar gegen die Isolation Abdullah Öcalans in einen unbefristeten Hungerstreik getretenen Aktivisten Ömer Bağdur und Cemal Kobanê haben heute zwei Aktivisten der Roten Hilfe empfangen. Die Aktivisten der Kasseler Ortsgruppe der Solidaritätsorganisation, die politisch Verfolgte aus dem linken Spektrum unterstützt, informierten sich zur Lage des länderübergreifenden Hungerstreiks, den die kurdische Politikerin Leyla Güven am 7. November im Gefängnis von Amed (Diyarbakir) initiierte und kritisierten die mangelnde Resonanz in der lokalen Presse.
Der gemeinsamen Einschätzung nach wird gezielt nicht über den andauernden Hungerstreik berichtet. Über den Hungerstreik von Leyla Güven, die mit ihrer Aktion eine Hungerstreikbewegung auslöste, berichtete die deutsche Presse erst nach 93 Tagen. „Die Bedingungen in Deutschland haben Ausmaße angenommen, als ob wir in der Türkei wären. Die Kurden werden in ihrer Würde und in ihren Rechten immer mehr mit Füßen getreten“, kritisierten die Rote-Hilfe-Aktivisten.
Beide erkundigten sich auch nach dem gesundheitlichen Zustand der Kasseler Aktivisten und boten an, die Aktion zu unterstützen und öffentlich verstärkt darüber zu informieren, um die Blockade der deutschen Medien zu durchbrechen.
Die Rote Hilfe Kassel unterstützt die Forderungen des Hungerstreiks und zeigt sich beeindruckt von der Stärke und Entschlossenheit von Ömer Bağdur und Cemal Kobanê. Bei dem Gespräch betonten die Hungerstreikenden: „Wir ziehen unsere Kraft aus der hohen Moral unserer Freundinnen und Freunde, die sich ebenfalls im Hungerstreik befinden. Uns geht es gesundheitlich gut, aber wir sind sehr besorgt um unsere Freundinnen und Freunde. Europa muss endlich moralisch im Sinne der Menschenrechte handeln. Alle Menschen sollten sich ihrem Gewissen nach verantwortlich fühlen.“