Der türkische Staat eskaliert seine Chemiewaffenangriffe. Mehrfach täglich werden international geächtete Bomben unter den Augen der Weltöffentlichkeit in den Medya-Verteidigungsgebieten eingesetzt. Dagegen regt sich Protest.
Spontandemonstration in Hannover
Aktivist:innen der revolutionären Jugendbewegung (Tevgera Ciwanên Şoreşger - TCŞ) und der Bewegung der kämpferischen jungen Frauen (TEKO-JIN) liefen am Donnerstagabend unter den Parolen „Es lebe der Widerstand der Guerilla“ und „Alle Besatzer raus aus Kurdistan“ durch Hannover. Mit einem Transparent wurde Bundesaußenministerin Annalena Baerbock aufgefordert, die OPCW aufgrund der türkischen Chemiewaffenangriffe zum Handeln zu bewegen, .
Proteste in Bremen
In Bremen versammelten sich Aktivist:innen vor dem Hauptbahnhof und trugen die Bilder der 17 in den letzten Wochen durch Chemiewaffen gefallenen Guerillakämpfer:innen. Die Protestierenden verurteilten das internationale Schweigen zu den türkischen Kriegsverbrechen. Trotz strömenden Regens nahmen viele Aktivist:innen an dem Protest teil und riefen immer wieder „Mörder Erdoğan, Diktator Erdoğan“.
Demonstrationen in Biel
In der Schweizer Stadt Biel fand eine vom Frauenrat Arîn Mirkan angeführte Demonstration statt. Der Frauenrat übergab vor Beginn der Aktion ein Dossier an die Presse und das Fernsehen in Biel. In Gesprächen mit Medienvertreter:innen beschrieben sie die Kriegsverbrechen. Anschließend fand eine Kundgebung unter Fahnen der PKK und KCK statt. Zuerst wurde der Gefallenen gedacht. Anschließend ergriff Ahmet Kaya vom Kurdischen Gesellschaftszentrum Biel das Wort. Ahmet Kaya erinnerte an die Todesschwadronen und die Säurebrunnen, in die Kurd:innen in den 1990er Jahren geworfen wurden, um sie verschwinden zu lassen. Heute würden chemische Waffen unter den Augen der Weltöffentlichkeit eingesetzt, erklärte Kaya: „Die Welt ignoriert dies aufgrund ihrer Interessen. Aber wenn wir Kurden starke Proteste zeigen, können wir die Welt mobilisieren.“
Protestkundgebung in Solothurn
In Solothurn fand eine Kundgebung statt. Sozdar Sidar erklärte im Namen der Kurdischen Frauenbewegung in der Schweiz (YJK-S): „Auch der Krieg hat Regeln. Die Freiheitskämpfer:innen werden jedoch gegen jedes Kriegsrecht ermordet. Der türkische Besatzungsstaat erhält die Kraft dafür von der PDK und dem Schweigen der europäischen Staaten. Seit Monaten werden alle Arten von Waffen eingesetzt gegen die Guerilla, die in Tunnelanlagen einen übermenschlichen Widerstand leistet. Alle Kurd:innen müssen sich vor die Guerilla stellen. Die europäischen Institutionen müssen ihr Schweigen brechen. Wir werden immer auf die Straße gehen, bis diese Gefallenen gerächt sind. Wir werden diese Angriffe und diejenigen, die an diesem Verrat beteiligt sind, ans Licht zerren.“