Proteste gegen Isolation in mehreren europäischen Städten

In ganz Europa gehen die Protestaktionen gegen die Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan weiter. Die Teilnehmer*innen unterstützen mit ihren Aktionen den Hungerstreik vieler tausend Aktivist*innen in Kurdistan und weltweit.

In ganz Europa gehen die Protestaktionen gegen die Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan weiter. Gestern fanden unter anderem in Deutschland, Frankreich und Österreich Kundgebungen und Demonstrationen statt. Die Teilnehmer*innen unterstützen mit ihren Aktionen den unbefristeten Hungerstreik vieler tausend Aktivist*innen vor allem in Gefängnissen in der Türkei und Nordkurdistan aber auch in vielen Ländern rund um den Globus.

In Stuttgart nahm das Solidaritätsbündnis mit den Hungerstreiks am jährlichen Ostermarsch durch die Innenstadt teil. Die Teilnehmer*innen trugen Bilder der kurdischen Abgeordneten Leyla Güven, die den Hungerstreik am 7. November initiierte, von den Hungerstreikenden in Straßburg, die seit dem 17. Dezember aus Protest die Nahrung verweigern und von Özkan Özdemir, der sich seit dem 1. April im Hungerstreik befindet.

In Freiburg fand eine Performance statt. Eine Gruppe von Kurd*innen mit weißen Schürzen führte eine Schweigeaktion durch, um die ausbleibenden Reaktionen des Antifolterkomitees des Europarats (CPT), der EU und der Öffentlichkeit zum Hungerstreik und der Isolation Öcalans zu kritisieren. Im Namen der Teilnehmer*innen wurde erklärt: „Mit Abdullah Öcalan, den Millionen zum Ausdruck ihres politischen Willens erklärt haben, konnte seit Jahren keine Kommunikation mehr aufgebaut werden. Der von Leyla Güven mit der Forderung nach Aufhebung der Isolation angeführte Hungerstreik, der an vielen Orten weltweit und in den Gefängnissen geführt wird, hat einen kritischen Punkt erreicht. Wir führen heute diese Schweigeaktion durch, um insbesondere auch gegen das internationale Schweigen zu protestieren.“

Auch in Marseille und in Metz fanden gestern Kundgebungen statt. In Marseille wurden Flugblätter verteilt und Transparente mit „Gebt den Hungerstreikenden eine Stimme“ getragen. In Metz fand eine Schweigeaktion statt. Auch hier trugen die Teilnehmer*innen Transparente, die auf den Hungerstreik hinwiesen.


In Wien zogen unter anderen die Hungerstreikaktivist*innen Sultan Yiğit und Şiyar Ağaoğlu zur Donau und warfen Blüten in den Fluss, um eine Botschaft des Friedens und der Solidarität auszusenden. Anschließend entzündeten sie Räucherstäbchen am buddhistischen Tempel und begleiteten Mönche beim Gebet. Sie erklärten, ihre Beteiligung am buddhistischen Ritus sei Ausdruck der Philosophie Abdullah Öcalans des solidarischen Zusammenlebens aller religiösen und weltanschaulichen Identitäten in Geschwisterlichkeit.