Protest-Performance gegen Pompeo-Besuch in Berlin

US-Außenminister Mike Pompeo hält sich zu einem zweitägigen Besuch in Deutschland auf. Berliner Kurdinnen und Kurden nahmen dies zum Anlass, gegen die Besatzung Nord- und Ostsyriens zu protestieren.

Anlässlich des Deutschland-Besuchs von US-Außenminister Mike Pompeo ist in Berlin mit vielfältigen Aktionen gegen den Angriffskrieg des Nato-Partners Türkei gegen die selbstverwalteten Gebiete Nord- und Ostsyriens protestiert worden. Gegen Mittag versammelte sich die kurdische Community der Hauptstadt zunächst im Botschaftsviertel Unter den Linden. Als Ko-Vorsitzender des Rates der Freien Gesellschaften Kurdistans erklärte Erhan Firat einleitend, dass mit dem Protest auf die „schmutzigen zwischenstaatlichen Beziehungen“aufmerksam gemacht werden soll. Der türkische Regimechef Recep Tayyip Erdoğan habe als Kriegsverbrecher Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen und müsse vor einem internationalen Tribunal Rechenschaft abgeben. „In der Person Pompeos verurteilen wir hier heute alle Staaten und ihre Führer sowie Minister, welche die Besatzung von Rojava und Massaker an der Zivilbevölkerung dulden“, sagte Firat.

Anschließend führte eine Demonstration bis vor die US-Botschaft am Brandenburger Tor. Immer wieder fielen lautstark Parolen wie „Alle Besatzer raus aus Kurdistan“, „Terrorist Erdogan“, „Deutsche Panzer raus aus Rojava“ und „Hoch die internationale Solidarität“. Viele der Demonstrant*innen trugen Bilder von Menschen wie der kurdischen Politikerin Havrin Khalaf, die von türkisch-dschihadistischen Besatzungstruppen ermordet wurden. Außerdem hielten zahlreiche Teilnehmende Bilder von internationalistischen Gefallenen der Rojava-Revolution.

Zum Abschluss wurde eine Protest-Performance aufgeführt, bei der sich die Demonstrant*innen symbolisch für die Kriegstoten auf die Straße legten. Unter weiteren Parolen und Applaus endete der Aktionstag.