Pluto Press: Solidarität mit dem Mezopotamien-Verlag

Nach der Beschlagnahmung des kompletten Bestands der im Mezopotamien-Verlag erschienenen Bücher erklärt der Verlag Pluto Press seine Solidarität.

Immer mehr Verlage verurteilen die polizeiliche Durchsuchung des in Neuss ansässigen Mezopotamien-Verlags in der vergangenen Woche.

Der Verlag Pluto Press erklärt seine Solidarität gegenüber dem von der Repression des deutschen Staates betroffenen Mezopotamien-Verlag und betont, dass die lastwagenweise Beschlagnahmung von Büchern, CDs und Datenträgern ein „Akt staatlicher Repression vor dem Hintergrund des Besuchs des türkischen Außenministers Mevlüt Çavuşoğlu in Berlin“ sei.

In einer auf der Internetseite von Pluto Press veröffentlichten Solidaritätserklärung heißt es: „Wir sind wütend über die Kollaboration des deutschen Staates mit der Türkei in der Repression gegenüber Kurd*innen, die sich auch in der Unterstützung von gesteigerten Waffenverkäufen während des Angriffs Erdoğans auf Efrîn zeigt. Wir protestieren gegen diesen Angriff auf die Freiheit und das Recht, über radikale politische Probleme in Deutschland, einem Land, das von sich behauptet, eine liberale Haltung gegenüber den Menschenrechten zu haben, zu publizieren.“

Der Verlag kündigt das Erscheinen der englischen Ausgabe der Autobiographie der 2013 vom türkischen Geheimdienst in Paris ermordeten kurdischen Revolutionärin Sakine Cansiz an, deren türkische und deutsche Edition bei Mezopotamien erschienen ist.