Aus dem gesamten Bundesgebiet sind Zehntausende Menschen heute Morgen in Hannover eingetroffen, um in zwei Demonstrationszügen zur zentralen Newroz-Feier auf dem Opernplatz zu laufen. Im roten Demonstrationszug kam es zu polizeilichen Provokationen, die durch das besonnene Verhalten der Menschenmenge abgewendet werden konnten. Auffällig war das Verhalten einer aus Nordrhein-Westfalen eingereisten Polizeieinheit, die sich sichtlich um Störungen bemühte.

Die Demonstrant*innen führten YPG/YPJ-Fahnen mit sich und riefen: „Bijî berxwedana Efrînê – Es lebe der Widerstand von Efrîn”, „Mörder Erdoğan“ „Bijî YPG/YPJ“ und „Deutsche Panzer raus aus Kurdistan“.

Auf dem Opernplatz hielten Bernd Riexinger, Vorsitzender der Linkspartei, weitere Abgeordnete der Linkspartei sowie die Ko-Vorsitzenden von NAV-DEM, Tahir Köçer und Ayten Kaplan, Ansprachen, in denen ein sofortiger Stopp des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges der Türkei gegen Efrîn gefordert und die Untätigkeit der internationalen Kräfte verurteilt wurde.

Eine weitere Ansprache hielt die HDP-Ko-Vorsitzende Pervin Buldan, die ebenfalls auf die Situation in Efrîn einging: „Die USA und die europäischen Staaten schweigen, so wie sie geschwiegen haben, als in Paris drei kurdische Politikerinnen ermordet wurden, als Cîzre, Nisêbîn, Şirnex, Sur dem Erdboden gleichgemacht wurden, als in Roboski 34 junge Menschen durch einen Luftangriff getötet wurden. In Efrîn werden Zivilisten getötet, es werden Kinder getötet, und die europäischen Staaten schweigen weiter.“

Aller Massaker zum Trotz setzten die Kurden ihren Kampf für ihre Rechte und ein würdevolles Leben fort, so die kurdische Politikerin: „Jeder sollte sich darüber im Klaren sein, dass das kurdische Volk nicht kapitulieren wird.“