NAV-DEM: 24-Stunden-Protest in Berlin

Der kurdische Dachverband NAV-DEM ruft für Freitag zu einer 24-stündigen Protestaktion unter dem Motto „Isolation durchbrechen, Faschismus zerschlagen, Kurdistan befreien“ in Berlin auf.

Vor dem Brandenburger Tor in Berlin findet am Freitag eine 24-stündige Protestaktion des kurdischen Dachverbands NAV-DEM unter dem Motto „Isolation durchbrechen, Faschismus zerschlagen, Kurdistan befreien“ statt.

Im Aufruf von NAV-DEM wird auf den von der HDP-Abgeordneten Leyla Güven initiierten Hungerstreik hingewiesen, dem sich weltweit Tausende Kurdinnen und Kurden angeschlossen haben. „Diese Offensive hat mit Leyla Güven begonnen, sich mit den Gefangenen aus der kurdischen Bewegung in der Türkei ausgeweitet und mit der Beteiligung von Dutzenden Aktivistinnen und Aktivisten in Straßburg, Hewlêr, Kanada, Wales und zahlreichen weiteren Städten einen Höhepunkt erreicht“, heißt es in einer aktuellen Erklärung des kurdischen Dachverbands. „Gegen die auf Genozid und Rache ausgelegten Angriffe des faschistischen AKP/MHP-Regimes muss das kurdische Volk vereint agieren.“

Die Kundgebung beginnt am Freitag, dem 15. März, um 10 Uhr vor dem Brandenburger Tor. Es wird eine Beteiligung aus ganz Norddeutschland erwartet.

Hintergrund des Hungerstreiks gegen Isolation

Abdullah Öcalan, Vordenker der kurdischen Freiheitsbewegung, befindet sich seit seiner Verschleppung im Februar 1999 in der Türkei in Haft. Der letzte Besuch seiner Anwälte fand vor fast acht Jahren statt. Seit Abbruch der Friedensverhandlungen mit der PKK durch die türkische Regierung im Jahr 2015 wird Öcalan von der Öffentlichkeit abgeschottet.

Mit dem von der HDP-Abgeordneten Leyla Güven am 7. November initiierten Hungerstreik werden Bedingungen für Öcalan gefordert, in denen er als Vorsitzender einer legitimen Bewegung leben und arbeiten kann, um so zur Lösung der kurdischen Frage beizutragen.

Nach dem letzten Familienbesuch im September 2016 war sein Bruder Mehmet Öcalan erstmalig wieder am 12. Januar für ein 15-minütiges Gespräch auf Imrali. Die Hungerstreikenden erklärten anschließend, dass ihre Forderung damit nicht erfüllt sei und die Aktion so lange fortgesetzt wird, bis die Isolation Öcalans vollständig aufgehoben ist.

Dem Hungerstreik haben sich Tausende Menschen in und außerhalb der türkischen Gefängnisse angeschlossen.