Magdeburg: Gründung der Internationalistischen Jugendkommune Zana Cîwan
In Magdeburg wurde die Gründung der Internationalistischen Jugendkommune Zana Cîwan gefeiert. Zu Gast waren 40 Menschen aus verschiedenen ostdeutschen Städten.
In Magdeburg wurde die Gründung der Internationalistischen Jugendkommune Zana Cîwan gefeiert. Zu Gast waren 40 Menschen aus verschiedenen ostdeutschen Städten.
In Magdeburg ist die Internationalistische Jugendkommune Zana Cîwan gegründet worden. Um das zu feiern, luden die Mitglieder der Kommune am Samstagnachmittag zu einem bunten Programm nach Stadtfeld ein. Zu Beginn der Feierlichkeiten wurde eine Gründungserklärung verlesen und auf die Bedeutung von autonomer Jugendorganisierung aufmerksam gemacht. Die neu gegründete Jugendkommune sehe sich, so eine Sprecherin, ebenso in der Tradition vorausgegangener revolutionärer Kämpfe, und habe sich deshalb auch den Namen Zana Cîwan gegeben.
Zana Cîwan, der mit bürgerlichem Namen Anton Leschek hieß, hatte in Magdeburg gelebt, als er als junger Mann die Entscheidung traf, nach Nord- und Ostsyrien zu gehen, um sich dort an der Revolution zu beteiligen. Am 26. November 2016 wurde er zusammen mit dem Internationalisten Michael Israel durch einen türkischen Luftschlag nahe Minbic getötet.
Als ersten Programmpunkt hatte die neu gegründete Jugendkommune einen Stadtspaziergang vorbereitet, bei dem verschiedene Orte Magdeburgs mit besonderer politischer Bedeutung vorgestellt wurden, wie die Poltewerke, welche in der Zeit des Hitler-Faschismus von einer Munitionsfabrik in ein Konzentrationslager umgewandelt wurde.
Auf dem Gelände des Westfriedhofs, bei einem Denkmal für die Opfer des Faschismus, wurde anschließend mehrerer Verstorbener gedacht: Ella Nik Bayan etwa, geflüchtete trans Frau aus Iran, die nach ihrem Asylantrag nach Magdeburg verteilt wurde und sich 2021 in Berlin durch Selbstverbrennung das Leben nahm - offenbar aus Protest gegen transfeindliche Angriffe und Diskriminierungen, denen sie immer wieder ausgesetzt war. Erinnert wurde auch an Rick Langenstein, Frank Böttcher, Torsten Lamprecht und Farid Boukhit, die in Magdeburg Opfer von tödlicher rechtsextremistischer Gewalt wurden.
Im Anschluss an den Spaziergang gab es neben einem gemeinsamen Essen einen Moralabend mit verschiedenen musikalischen Beiträgen, Gedichten und Theaterstücken.