Kurdisches Zusammentreffen am 21. September in Maastricht

Am 21. September findet in Maastricht in den Niederlanden ein großes Zusammentreffen mit politischen und kulturellen Inhalten statt. Zentrale Themen sind die Bedrohung von Rojava und die Zwangsverwaltung in Nordkurdistan.

Der kurdische Dachverband KCDK-E (Kongress der kurdischen demokratischen Gesellschaft Kurdistans in Europa) lädt zur Teilnahme an einer kurdischen Großveranstaltung am 21. September in Maastricht ein. Wie der europaweite Dachverband in einer schriftlichen Erklärung zu der als Kundgebung mit politischen und kulturellen Inhalten geplanten Veranstaltung mitteilt, soll das Event auf einem großen Platz stattfinden, um dem zu erwartenden hohen Andrang gerecht zu werden.

Die groß angelegte Veranstaltung wird unter dem Motto „Status für Rojava, Freiheit für Öcalan“ stehen. Die Organisatoren rufen außerdem dazu auf, die Stimme gegen die Beschlagnahmung der HDP-geführten Stadtverwaltungen in Nordkurdistan zu erheben.

In der Erklärung des KCDK-E heißt es:

„Die unter Federführung der Kurden entwickelte Geschwisterlichkeit der Völker und die freiheitliche Existenz der Frauen und der Religionen mit ihrer eigenen Identität reißt das faschistische AKP/MHP-Regime von Tag zu Tag weiter in den Zerfall. Dabei sollten laut Plan des Nationalen Sicherheitsrates (Milli Güvenlik Kurulu, MGK) unter der Führung Erdoğans vom 30. Oktober 2014 die Kurden niedergeschlagen werden.

Ab 2016 wurde mit dem Regime der Zwangsverwaltungen in Nordkurdistan das systematische Konzept eines Völkermordes aufgenommen. Bei den Kommunalwahlen vom 31. März und der Wahlwiederholung in Istanbul haben die Kurden dem AKP/MHP-Faschismus eine historische Niederlage beschert. Der Wahlerfolg hat dazu geführt, dass sich der dichte Vorhang der Angst für die Völker der Türkei lichtet und Intellektuelle, Schriftsteller, oppositionelle Politiker*innen, Glaubensgruppen, Künstler*innen, Frauen und alle anderen Opfer des Faschismus darin ermutigt werden, ihre Stimmen zu erheben. Die AKP/MHP-Koalition betrachtet die demokratisch organisierten Kurden jedoch als Hürde ihrer neoosmanischen Strategie. Darum versuchte das Regime mit der Einsetzung von Zwangsverwaltern in Amed, Wan und Mêrdîn am 19.August, ihre Politik eines kurdischen Völkermords weiter zu führen. Aber die AKP/MHP-Regierung ist durch den großen Widerstand unseres Volkes und der Unterstützung der demokratischen Kräfte in der Türkei in eine Sackgasse geraten.

Demokratische Alternative

Der Hass auf die Kurden und die antikurdische Politik der AKP/MHP-Regierung hängt mit der demokratischen Alternative zusammen, die die Kurden gegen den Faschismus entwickelt haben. Die Kurden haben dem Menschheitsfeind IS, der von der AKP/MHP-Koalition für ihre Expansionspolitik geschaffen wurde, eine Niederlage bereitet und somit nicht nur die Türkei, den Iran, Irak und Syrien vor dem türkischen Militarismus und seiner Aggression bewahrt, sondern auch den Mittleren Osten und die Menschen weltweit. Das Regime der AKP/MHP, dessen Bestrebung darin liegt, im Mittleren Osten eine regionale Macht zu werden, indem sie die Politik des kurdischen Völkermordes verfolgt, zerfällt von Tag zu Tag weiter.

Mut, Moral und Motivation auf globaler Ebene

Die Besatzungspolitik in Syrien kommt nicht voran, da sich die Kurden, Araber, Assyrer-Aramäer-Chaldäer, Armenier, Tschetschenen, Tscherkessen, Turkmenen sowie Moslems, Aleviten, Christen, Eziden und Frauen Schulter an Schulter auf der Grundlage einer demokratischen Nation vereinigt haben.

Auch in Südkurdistan hat es das AKP/MHP-Regime nicht geschafft, seine Besatzungspläne umzusetzen, da sich ihm das Volk mit dem Bewusstsein einer nationalen Einheit entgegengestellt hat. Die kurdische, politische Realität hat der türkischen Armee trotz ihrer modernsten Technologien eine gewaltige Niederlage bereitet.

Kurz gesagt sind die Kurden auf der Grundlage des von ihrem Vordenker Abdullah Öcalan entworfenen Perspektive einer demokratisch-gesellschaftlichen Organisierung gegen den Völkermord und die Politik der AKP/MHP in der Türkei, in Syrien, im Irak und im Iran zu einer Kraft der Stabilität, Demokratie und des Friedens geworden. 

Die Kurden haben mit dem Wissen, dass die Freiheit den obersten Grundsatz der Demokratie darstellt, einen gesellschaftlichen Wandel und die Befreiung der Frauen verwirklicht. Mit dieser Philosophie Abdullah Öcalans haben sie nicht nur bei den Menschen und demokratischen Kräften im Mittleren Osten für Mut, Moral und Motivation gesorgt, sondern auch auf globaler Ebene.

Großer Andrang erwartet

Infolgedessen wird die Veranstaltung unter dem Motto „Den Widerstand für die Freiheit Abdullah Öcalans, den Status Rojavas und gegen das Zwangsverwalterregime verstärken!“ von Kurden, Arabern, Suryoye, Armeniern, Lasen, Tscherkessen, Aleviten, Moslems, Eziden und Christen gemeinsam organisiert. 

Der politische Putsch gegen den Wählerwillen durch die Einsetzung von Zwangsverwaltern in nordkurdischen Metropolen hat zu großem Unmut bei unserem Volk und solidarischen Kreisen geführt, weshalb unser Komitee von einer hohen Teilnehmerzahl ausgeht. Daher findet unsere Veranstaltung auf einem größeren Platz, dem Grusseltpark am Stadionweg 6225 XR im niederländischen Maastricht statt.

Als KCDK-E laden wir alle dazu ein, ihre Stimmen gegen die Angriffe des AKP/MHP-Faschismus in Rojava und Südkurdistan und gegen das Zwangsverwalterregime zu erheben: Frauen, Jugendliche, Kinder, Kurden, Türken, Araber, Perser, Suryoye, Armenier, Tschetschenen, Tscherkesen, Turkmenen, Aleviten, Christen, Eziden, Moslems, Yaresan, Zoroastrier, Schabaken, Holländer, Deutsche, Engländer, Franzosen, Belgier... kurzum alle europäischen Friedens- und Demokratieunterstützer laden wir dazu ein, am 21. September in Maastricht zusammen zu kommen.“