Der Ko-Vorsitz des Exekutivrats der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) verurteilt den Anschlag auf der Istiklal-Straße in Istanbul und spricht den Angehörigen der Todesopfer ihr Beileid aus und wünscht den Verletzten eine schnelle Genesung. Die KCK erklärt, dass die kurdische Freiheitsbewegung nichts mit dem Anschlag zu tun hat: „Der faschistische AKP/MHP-Staat will diesen Anschlag unbedingt unserer Bewegung in die Schuhe schieben, um die Wahrheit zu verbergen und die notwendigen Bedingungen für die Durchführung seiner aggressiven Pläne zu schaffen.“ In der Erklärung heißt es weiter:
„Am 13. November 2022 wurden bei einer Explosion auf der Istiklal-Straße in Istanbul viele Menschen getötet und verletzt. Wir sind zutiefst betrübt über den Verlust von Menschenleben und der vielen Verletzten infolge dieses Anschlags. Als kurdische Freiheitsbewegung und im Namen unseres Volkes möchten wir zum Ausdruck bringen, dass wir die Trauer der Betroffenen teilen und unser Beileid bekunden.
Wir sprechen den Völkern in der Türkei und den Familien der Todesopfer unser Beileid aus und wünschen den Verletzten baldige Genesung. Wir verurteilen diesen Anschlag aufs Schärfste. Dieser Angriff richtet sich gegen die demokratische Zukunft der Völker in der Türkei. Obwohl das Zentralkommando der HPG (Hêzen Parastina Gel - Volksverteidigungskräfte) erklärt hat, dass die Guerilla nichts mit diesem Anschlag zu tun hat und es für sie nicht in Frage kommt, Anschläge auf Zivilist:innen zu verüben, versuchen das faschistische AKP/MHP-Regime und seine Unterstützer beharrlich, diesen Anschlag unserer Bewegung zuzuschreiben. Wir möchten daher noch einmal betonen, dass die kurdische Freiheitsbewegung nichts mit diesem Anschlag zu tun hat. Der faschistische AKP/MHP-Staat will diesen Anschlag unbedingt unserer Bewegung in die Schuhe schieben, um die Wahrheit zu verbergen und die notwendigen Bedingungen für die Durchführung seiner aggressiven Pläne zu schaffen.
„Angriff ist ein Komplott des AKP/MHP-Regimes“
Wir rufen daher alle, insbesondere die demokratische Öffentlichkeit und die Medien, dazu auf, alle notwendigen Anstrengungen zu unternehmen, um diesen Angriff aufzudecken. Die Aussagen und Verleumdungen des AKP/MHP-Regimes entsprechen absolut nicht der Wahrheit. Im Gegenteil, sie dienen nur dazu, die Wahrheit über den Vorfall zu verschleiern. Selbst bei einer vorläufigen Bewertung ist deutlich zu sehen, dass es sich um ein Komplott des AKP/MHP-Regimes handelt. Deshalb fordern wir die Intellektuellen, die Demokrat:innen, die demokratischen Medien und die politischen Kräfte, die eine Demokratisierung der Türkei anstreben, nachdrücklich auf, die wahrheitsverschleiernden Behauptungen des AKP/MHP-Regimes zu ignorieren und Anstrengungen zu unternehmen, die Wahrheit über diesen Vorfall aufzudecken.
„Das AKP/MHP-Regime setzt alles für seine Vernichtungsziele ein“
Die AKP/MHP-Allianz verfolgt eine auf Kurdenfeindschaft beruhende Politik. Sie hat sich auf den Genozid eingeschworen und zielt darauf ab, die Befreiungsbewegung, die für die Freiheit des unterdrückten kurdischen Volkes kämpft, zu vernichten. Sie setzt alle Ressourcen der Türkei für die Vernichtung der Kurd:innen ein und gibt alle menschlichen Werte in diesem Sinne auf. Es wurde kein Mittel unbenutzt gelassen, alle Arten von grausamen Methoden wurden angewandt, Massaker fanden statt und ganze Landstriche wurden besetzt. Die Kurdenfeindschaft dieser Allianz kennt keine Grenzen und greift zu verbotenen Waffen, um seine Ziele zu erreichen.
Das AKP/MHP-Regime hat nicht nur die Werte des Volkes für den Krieg vergeudet, sondern durch den Einsatz von Chemiewaffen auch Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen und damit die gesamte Gesellschaft der Türkei unter Verdacht gestellt. Trotz aller unmenschlichen Praktiken, einschließlich des Einsatzes von Chemiewaffen, ist es der faschistischen AKP/MHP-Allianz jedoch nicht gelungen, ihre bösartigen Ziele zu erreichen. Im Gegenteil, durch die Enthüllung des Einsatzes von Chemiewaffen ist das wahre Gesicht des Regimes zum Vorschein gekommen. Egal zu welchen Methoden das Regime greift, es kann nicht gegen den Widerstand der Guerilla und den Kampf der Völker, der Frauen und der demokratischen Kräfte, insbesondere des kurdischen Volkes, bestehen. Heute wissen alle, dass die AKP/MHP-Allianz darauf abzielt, die Demokratie zu beseitigen, indem sie die kurdische Freiheitsbewegung vernichtet und eine religiöse, nationalistische, autoritäre und faschistische Ordnung in der Türkei errichtet. Als Ergebnis des Widerstands und des Kampfes hat das AKP/MHP-Regime jedoch erkannt, dass es dieses Ziel nicht erreichen kann. Es weiß jetzt, dass es die Unterstützung der Gesellschaft verloren hat und im Falle von Wahlen seine Macht verlieren wird. Die AKP/MHP-Allianz hat nicht nur ihre faschistischen und mörderischen Pläne nicht verwirklichen können, sondern ist aufgrund ihrer Verbrechen gegen die Menschlichkeit entlarvt worden und befindet sich in einer ausweglosen Lage.
„Anschlag ist Teil eines neuen Plans des Regimes“
Es ist offensichtlich, dass die AKP/MHP-Allianz nun zu neuen Methoden zu greifen versucht, um ihre Lage zu ändern und aus der Krise zu kommen. Der Anschlag in Istanbul ist der erste Schritt in diesem Plan. Wir möchten noch einmal betonen, dass es sich um einen neuen und niederträchtigen Plan handelt. Mit diesem Anschlag will die AKP/MHP-Allianz eine Lage schaffen, die an die Situation nach dem Massaker vom 10. Oktober 2015 [vor dem Hauptbahnhof in Ankara] erinnert. Es ist wichtig, dass alle begreifen, dass dies ein abscheulicher Plan ist, der sich gegen die Zukunft der Türkei und die Bemühungen des kurdischen und türkischen Volkes um ein Zusammenleben richtet. Alle, die für Demokratie und Zusammenleben eintreten, müssen die richtige und notwendige Haltung einnehmen und diesen Plan vereiteln, so wie die früheren Pläne des AKP/MHP-Bündnisses vereitelt wurden.
„Es geht um eine Invasion in Rojava“
Der Versuch des AKP/MHP-Regimes, diesen Angriff unserer Bewegung unterzuschieben und zu behaupten, er sei von Rojava aus verübt worden, ist eine höchst bewusste Manipulation. Es ist allgemein bekannt, dass eines der wichtigsten Ziele der faschistischen AKP/MHP-Allianz die Besetzung von Rojava ist. Es ist ganz offensichtlich, dass sie mit diesem Anschlag das notwendige Umfeld für eine Invasion schaffen will. Der Zeitpunkt dieses Angriffs ist ebenfalls sehr aufschlussreich. Er wurde zu einer Zeit verübt, in der aufgedeckt wurde, dass das AKP/MHP-Regime chemische Waffen einsetzt und die Leichen von Soldaten verbrennt, in einer Zeit, in der die Gesellschaft in der Türkei mit ernsten wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen hat. Der Anschlag wurde zu einer Zeit verübt, in der der Krieg gegen das kurdische Volk und die religiöse, mafiöse Ordnung in Frage gestellt werden und in der die Forderungen nach Demokratie immer lauter werden und die AKP/MHP-Allianz die Unterstützung der Gesellschaft verliert. Es ist klar, dass es sich bei dem Anschlag um ein Ablenkungsmanöver von der politischen Agenda handelt, das darauf abzielt, erneut negative Entwicklungen in Gang zu setzen. Wann immer negative Entwicklungen benötigt werden, werden Massaker organisiert und die Kurd:innen dafür verantwortlich gemacht.
„Anschlag hat nichts mit unserer Bewegung zu tun“
Auch der jüngste Anschlag in Istanbul verfolgt einen solchen Zweck. Alle müssen daher sensibel und wachsam sein. Dieser Angriff wird absichtlich mit Rojava und Syrien in Verbindung zu gebracht. Auf diese Weise soll ein bestimmtes Umfeld geschaffen werden. Unabhängig davon, wer den Anschlag verübt hat, kurdisch oder nicht, haben dieser Anschlag und die damit in Verbindung gebrachten Personen nichts mit unserer Bewegung oder den revolutionären Kräften von Rojava zu tun. Die Verteidigungskräfte von Rojava haben bereits erklärt, dass sie mit diesem Anschlag nichts zu tun haben.
Alle sollten sich dieser Tatsache bewusst sein und nicht zu einem Werkzeug für den bösartigen Plan des AKP/MHP-Regimes werden. Unsere Bewegung kann niemals mit Anschlägen auf Zivilist:innen in Verbindung gebracht werden; wir würden niemals solche Anschläge planen und durchführen. Wir sind eine Bewegung, die sich gegen die völkermörderischen Angriffe des faschistischen AKP/MHP-Bündnisses wehrt, eine demokratische Lösung der kurdischen Frage anstrebt und für die Demokratisierung der Türkei kämpft. Alle in der Türkei wissen das. Es ist ganz klar, dass jede Haltung, die nicht auf einem solchen Ansatz beruht, die AKP/MHP-Allianz unterstützt und ihren bösartigen Plänen dient.
„Regime befindet sich im Stadium des Zusammenbruchs“
Das faschistische AKP/MHP-Regime hat durch den Widerstand und den Kampf der Kurd:innen, der Völker, der Frauen und aller demokratischen Kräfte ein Stadium des Zusammenbruchs erreicht. Es hat nun Schwierigkeiten, seine völkermörderischen faschistischen Pläne umzusetzen und sogar zu überleben. Auch der Einsatz von Chemiewaffen wurde aufgedeckt, was das AKP/MHP-Regime in noch größere Schwierigkeiten bringt. Die Zukunft, das Wohlergehen und die Demokratisierung der Türkei hängen von der Zerstörung dieser faschistischen Allianz ab. Die Verbrennung von Leichen der eigenen Soldaten und die Chemiewaffeneinsätze charakterisieren die Realität des AKP/MHP-Regimes. Wer behauptet, nicht faschistisch zu sein, sich für die Türkei einzusetzen, kein Kurdenfeind zu sein, einfach menschlich zu sein, kurz gesagt, kein Teil der AKP/MHP-Allianz zu sein, muss diese Realität anerkennen. Er muss dafür kämpfen, diese Wahrheit in der Öffentlichkeit bekannt zu machen und sich gegen den Plan der AKP/MHP stellen, die Fakten unsichtbar zu machen, indem die Presse mit Hilfe des Desinformationsgesetzes zum Schweigen gebracht wird. Das erfordert es, menschlich, demokratisch, standhaft und moralisch zu sein.
Wir möchten noch einmal diesen Anschlag verurteilen, der unser Volk und die Völker der Türkei zutiefst betrübt hat. Wir teilen die Trauer über den Verlust von Menschenleben und die Verletzten. Als kurdische Freiheitsbewegung bekräftigen wir unser Versprechen an unser Volk und die Völker der Türkei, das Ziel von Demokratie und Freiheit zu verwirklichen, und versprechen erneut, den Kampf dafür fortzusetzen. Wir stellen noch einmal klar, dass unsere Bewegung nichts mit diesem Anschlag zu tun hat. Wir rufen alle dazu auf, sensibel, vorsichtig und wachsam zu sein und alle notwendigen Anstrengungen zu unternehmen, um die Wahrheit zu verstehen.“