Karasu: AKP/MHP-Regierung wird untergehen
Die türkische AKP/MHP-Regierung werde die Türkei nicht aus der Krise führen, da sie selbst Quelle der Notlage sei, sagt Mustafa Karasu, Mitglied des Exekutivrates der KCK.
Die türkische AKP/MHP-Regierung werde die Türkei nicht aus der Krise führen, da sie selbst Quelle der Notlage sei, sagt Mustafa Karasu, Mitglied des Exekutivrates der KCK.
Auch wenn die AKP/MHP-Regierung noch so viel Repression anwendet und Gewalt verübt; sie wird keine Lösungen für die Probleme im Land finden, weil sie selbst Ursache aller Probleme ist, sagt Mustafa Karasu, Mitglied des Exekutivrates der KCK (Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans). „Es mag richtig sein, dass wir uns in einer Phase befinden, in der das autoritäre Verhalten stark zugenommen hat. Doch klar ist aber auch, dass die Demokratiekräfte der Türkei und Kurdistans kollektiv gegen die Unterdrückung vorgehen und die Regierung der AKP und MHP stürzen werden“, so Karasu.
Der 1. Mai sei nicht mehr lediglich der Tag der Arbeiter*innen und Proletarier*innen, sondern ein Kampftag der gesamten Menschheit für Freiheit und Demokratie: „Der Geist des 1. Mai hat nie nachgegeben, sondern ist und war stets Hoffnungsträger der Völker und Proletarier für Gleichberechtigung, Gerechtigkeit, Freiheit, Einheit und Solidarität“, sagte Karasu im Gespräch mit ANF anlässlich des Tages der Arbeit am 1. Mai.
Mehr Hoffnung für die Zukunft
Der internationale Kampftag der Arbeiterklasse biete sonnige Aussichten für die Zukunft, weil der Kapitalismus in seinen letzten Zügen liege und kurz vor dem Zusammenbruch stehe, so Karasu. „Der Kapitalismus ist der Krebs der Menschheit und zehrt alle sozialen, materiellen und ideellen Werte auf. Er ist nicht nur Feind der Arbeiterklasse, sondern der gesamten Menschheit. Eine gerechtere Welt ohne Ausbeutung ist nicht in weiter Ferne, im Gegenteil. Sie ist sehr nah“.
Der Krise entgegentreten
In den letzten Jahren seien vielerorts auf der Welt rechte Parteien an der Macht, die dem Kapitalismus eine weichere Note verpassen und ihn dadurch gesellschaftsfähig machen wollen, bemerkt Karasu. Die sogenannten sozialdemokratischen Regierungen können weder die Erwartungen der Völker stillen, noch die vom Kapitalismus verursachte Krise lösen. Wegen der Unfähigkeit der Sozialdemokraten gewinnen die Rechten überall die Oberhand. „Mit drastischen Methoden wird das rechte Lager Lösungen für Probleme finden, die von den Sozialdemokraten nicht gelöst werden können. In gewisser Weise ist es, als ob man der Krise des Kapitalismus einen Dolchstoß versetzen oder mit noch schwierigeren, repressiveren und ausbeuterischen Methoden nach einer Lösung suchen würde. Auch die rechten Machthaber werden den Problemen des Kapitalismus keine Antworten liefern können. Diejenigen, die die Quelle der Notlage sind, werden die Krise nicht lösen können“.
Die wahren Antikapitalisten werden kommen
Karasu betont, dass die kommenden Jahrzehnte einen Aufschwung des revolutionär-sozialistischen Kampfes erleben werden. Sobald die rechten Regierungen in eine Zwickmühle geraten, werden auch die Sozialdemokraten sowie Reformisten nicht an die Macht kommen. Der Weg wird frei werden für die wahren Antikapitalisten und die Parteien, die dem Kapitalismus eine alternative, gesellschaftsfähige und ökonomische Politik entgegenbringen können, so Karasu.
Das Staatensystem befindet sich ebenfalls in einer Krise
Nicht nur der Kapitalismus, auch das Staatensystem werde in den kommenden Jahren versagen, sagt Karasu. Seine Argumentation dafür lautet: „Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem wir nicht nur eine vom Kapitalismus verursachte Notlage erleben, sondern den 5.000-jährigen Schreckenszustand des Staates. Der Kapitalismus hat diese Misere lediglich vertieft und die faulende Gesellschaft an einen Tiefpunkt gebracht. Aus diesem Grund wird der Kampf gegen den Kapitalismus am kommenden 1. Mai wieder erstarken und die durch die Marktwirtschaft verursachten Probleme werden mehr zum Ausdruck kommen. Nicht nur das Proletariat, sondern die gesamte Menschheit wird aus einem Halse rufen, dass der Kapitalismus keine Lösung ist“.
Krise im Mittleren Osten noch gravierender
Die Lasten, die der Mittlere Osten in diesem globalen Zustand zu tragen habe, seien noch viel schwerwiegender, meint Karasu. Der Bund des 5.000-jährigen nationalstaatlichen Problems und der kapitalistischen Krise habe zu einer Auferlegung einer politischen, sozialen und kulturellen Lebensweise geführt, die für die Völker der Region nicht akzeptabel sei. Doch gleichzeitig hätten im Zuge des 3. Weltkriegs im Mittleren Osten die Völker ein alternatives Lebenskonzept auf Grundlage von Gemeinschaftlichkeit und Demokratie hervorgebracht. „Gegen den Kapitalismus und das nationalstaatliche System haben die Völker nun eine Option auf der Linie des Vorsitzenden Apo. Der demokratische Konföderalismus, der eine Alternative zu der staatsfixierten Gesellschaft und ein neues Verständnis für Organisierung bietet, gedeiht im Mittleren Osten im Kampf des kurdischen Volkes für Freiheit. Dieser Kampf ist gleichzeitig die Suche nach einer neuen Weltanschauung im Mittleren Osten.“
Die Krise in der Türkei hat andere Dimensionen angenommen
Mit der Vertiefung der Krise im Mittleren Osten hat die Krise in der Türkei andere Dimensionen angenommen, betont Karasu. Der Kampf des kurdischen Volkes gegen das rassenfanatische, kolonialistische System der Türkei habe das Land in eine noch größere Krise gestürzt, was zur Folge habe, dass zu einer beispiellosen faschistischen Ordnung übergegangen worden sei, die ihre Angriffe noch weiter verstärke. „Das zeigt natürlich die Schwäche und nicht die Stärke der faschistischen AKP-Regierung, die es vorzieht, Probleme mit Gewalt zu überwinden. Der AKP/MHP-Faschismus wird keine Lösungswege für die Probleme im Land finden, auch wenn er noch so viel Repression und Gewalt anwendet. Sowohl unser Volk als auch die Völker der Türkei sind gegen diesen Faschismus und akzeptieren ihn nicht. Es mag richtig sein, dass wir uns in einer Phase befinden, in der das autoritäre Verhalten stark zugenommen hat. Doch klar ist aber auch, dass die Demokratiekräfte der Türkei und Kurdistans kollektiv gegen die Unterdrückung vorgehen und die Regierung der AKP und MHP stürzen werden. Der kommende 1. Mai wird zum Verständnis für einen gemeinsamen Kampf der Völker beitragen und ein Tag sein, an dem ein entschlossener Wille für den Widerstand gegen den AKP/MHP-Faschismus entstehen wird.“
Aufruf zum gemeinsamen Kampf
Anlässlich des bevorstehenden Tages der Arbeit richtet Mustafa Karasu an die Völker der Türkei, die Proletarier*innen sowie Demokratiekräfte des kurdischen Volkes folgenden Aufruf: „Wir rufen alle Arbeiter*innen und Völker auf, am 1. Mai mit dem Kampfgeist von Einheit und Solidarität ein Verständnis für den gemeinsamen Widerstand gegen den AKP-Faschismus zu entfalten. Gründet gemeinsame Pattformen für euren Kampf und hebt ihn in diesem Sinne weiter an. Wenn die Völker der Türkei und ihre Demokratiekräfte sich mit dem kurdischen Volk vereinen, wird das Jahr 2018 das Jahr sein, in dem die Proletarier*innen den AKP-Faschismus niederreißen und den Weg für eine demokratische Verwaltung des Landes ebnen werden.“