Internationale Reaktionen auf türkische Aggression in Efrîn

Die Türkei setzt in der groß angekündigten Militäroperation in Efrîn zurzeit noch überwiegend auf Söldnertruppen und vermeidet einen grenzüberschreitenden Einsatz eigener Soldaten. International wird das Geschehen zurückhaltend kommentiert.

Zu den türkischen Angriffen auf Efrîn erklärte das Auswärtige Amt: „Wir erwarten, dass die Türkei weiterhin politisch und militärisch Zurückhaltung zeigt". Zugleich sei aber klar, dass die Türkei „legitime Sicherheitsinteressen“ entlang ihrer Grenze zu Syrien habe. Wichtig sei der Bundesregierung, dass der Fokus der türkischen Militäreinsätze auf dem Kampf gegen den IS und die Nachfolgeorganisation der Terrorgruppe al-Nusra liege.

Zugleich machte der SPIEGEL bekannt, Außenminister Gabriel (SPD) habe sein Haus angewiesen, die Frage einer Genehmigung eines Upgrades der Leopard-Panzer auf die Tagesordnung der nächsten Runde der amtierenden Staatssekretäre über Rüstungsexporte zu setzen und diese dort wohlwollend zu prüfen.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow dementierte Meldungen über einen Rückzug russischer Soldaten aus Efrîn. Bei einer Pressekonferenz im UN-Gebäude in New York erklärte Lawrow, die von der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu (AA) verbreitete Meldung entspreche nicht der Wahrheit. Die Nachrichtenagentur hatte sich in ihrer Meldung auf „vertrauenswürdige Quellen“ in Efrîn bezogen.

Auch aus Damaskus erfolgte ein Dementi. Zuvor hatte Damaskus Ankara bereits gewarnt, auf einen Einmarsch militärisch zu reagieren und die Luftabwehrsysteme einzuschalten.

UN-Sprecher Stéphane Dujarric bezeichnete die Vorbereitungen der Türkei für einen Angriff auf Efrîn als besorgniserregend. Eine Eskalation in der Region müsse vermieden werden. Es bestehe außerdem die Sorge, dass eine Militäroperation humanitäre Hilfelieferungen behindern könne.

Das US-Außenministerium erklärte, eine Militäroperation diene nicht der Stabilität Syriens und verhelfe der Türkei nicht zur Grenzsicherheit in der Region. Bereits zuvor hatte Heather Nauert als Sprecherin des US-Außenministeriums die Türkei aufgerufen, sich auf den Kampf gegen den IS zu konzentrieren.