Gedenkveranstaltung für Guerillakommandantin Zîn Avesta

In Darmstadt hat eine Gedenkveranstaltung für die gefallene Guerillakommandantin Zîn Avesta stattgefunden.

In Darmstadt hat eine Gedenkveranstaltung für Zîn Avesta stattgefunden. Avesta, die mit bürgerlichem Namen Hafize Özdemir hieß, war Kommandantin der Frauenguerilla YJA-Star und ist im vergangenen Februar in Dersim einer Krebserkrankung erlegen. Die Veranstaltung fand am Geburtstag der langjährigen Guerillakämpferin statt.        

Nach einer Schweigeminute hielt der Bruder von Zîn Avesta eine Ansprache, in der er sagte: „Heval Zîn und ich haben dieselben Eltern, aber sie ist zu einer Tochter des kurdischen Volkes geworden. Deshalb spreche ich vor allem Rêber Apo und ihren Weggefährten sowie die gesamten Volk Kurdistans mein Beileid aus.“

Weitere Reden wurden im Namen der Gefallenenfamilien (KOMAW) und der Kurdischen Frauenbewegung in Europa (TJK-E) gehalten. Danach wurde ein Video gezeigt und der Geburtstagskuchen für Zîn Avesta angeschnitten. Die Veranstaltung endete mit einem gemeinsamen Essen.

„Eine beispielhafte Kommandantin und Weggefährtin“

Zîn Avesta hatte sich 1993 der PKK angeschlossen und war von 1994 bis 1995 an der zentralen Parteischule. In dieser Zeit entwickelte sich auf Initiative von Abdullah Öcalan der Frauenbefreiungskampf, es entstand eine Frauenarmee und als frauenspezifische Organisationsform wurde die YAJK gegründet. An diesen Entwicklungen war Zîn Avesta von Anfang an beteiligt. Als Guerillakämpferin hielt sie sich in den Medya-Verteidigungsgebieten in Südkurdistan sowie in Botan und Dersim in Nordkurdistan auf.

Die YJA-Star hat in einem Ende Mai veröffentlichten Nachruf geschrieben: „Zîn war eine führende Kommandantin, die über große Erfahrung verfügte. Sie beharrte innerhalb der Befreiungsbewegung auf der Haltung freier Frauen und erschuf sich selbst in der Wahrheit von Rêber Apo. Gegen sexistische Denkweisen hat sie immer gekämpft. In ihrer eigenen Persönlichkeit vertiefte sie die Identität der PKK und PAJK. Sie verinnerlichte die Maßstäbe einer revolutionären Militanten und bewahrte mit ihrem ideologisch-organisatorischen Wissensschatz überall, wo sie sich aufhielt, die Werte der Partei. Immer war sie darum bemüht, den Freundinnen und Freunden an ihrer Seite Bewusstsein zu vermitteln und zu ihrer Entwicklung beizutragen. Entsprechend der unerschütterlichen Prinzipien eines genossenschaftlichen Lebens in der PKK war sie dem Leben und ihren Weggefährten verbunden und war mit ihrer bescheidenen Haltung beispielhaft. Es gelang ihr überall, als Weggefährtin und Kommandantin ihre eigene Farbe, ihre Liebe und ihre Achtung zum Ausdruck zu bringen. So wie auf ideologisch-organisatorischem Gebiet hatte sie auch im Guerillakampf große Erfahrung. Sie ließ die Vernichtungspolitik des Feindes und seine militärischen Angriffe ins Leere laufen und versetzte dem Feind harte Schläge. Mit fester Überzeugung übernahm sie Aufgaben und Verantwortung im revolutionären Volkskrieg und ging in dieser Zeit nach Dersim, der Heimat von Sara, Zîlan und Sorxwîn. Zusammen mit Şehîd Çetin und Şehîd Baran übernahm sie in der schwersten Zeit unseres Kampfes die Kommandantur in Dersim. Unter ihrer Führung entwickelte sich dort ein starker Widerstand.“