In Berlin hat eine Gedenkveranstaltung für den im Mai in Gare gefallenen Guerillakommandanten Rêzan Amed (Ümit Tarhan) stattgefunden. Rêzan Amed hatte sich der kurdischen Befreiungsbewegung 2007 in Europa angeschlossen und war 2009 nach Kurdistan gegangen. Er hielt sich zunächst im Qendîl-Gebirge auf und kämpfte später gegen den IS. Bei der Verteidigung von Kobanê wurde er schwer verletzt, sein Leben verlor er im Mai 2022 bei einem türkischen Angriff in den Bergen.
An dem Gedenken in Berlin nahmen seine Familie und Weggefährt:innen teil. In Reden wurde von seiner Persönlichkeit berichtet und von seiner Motivation, sich dem Befreiungskampf anzuschließen. Sein Vater Mela Abdullah sagte, Rêzan Amed sei ein Gefallener Kurdistans, und sprach dem kurdischen Volk, der Guerilla und Abdullah Öcalan sein Beileid aus.
Im Namen der Gefallenenkommission von Nav-Berlin hielt Dayika Goze eine Rede, in der sie auf die seit hundert Jahren andauernden Kämpfe und Massaker in Kurdistan einging und sagte: „Auch heute opfern junge Frauen und Männer ihr Leben für die Freiheit unseres Volkes und unseres Landes ihr Leben. Wir stehen hinter ihrem Kampf und dürfen sie nicht allein lassen.“
Medya Botan, eine Aktivistin der kurdischen Frauenbewegung TJK-E, sprach die türkischen Besatzungsangriffe in Kurdistan an und sagte, Rêzan Amed zu gedenken, bedeute, seinen Kampf weiterzuführen. Ein Freund von Rêzan Amed, Çekdar Botan, erklärte in einer Rede: „Rêber Apo [Abdullah Öcalan] hat uns gewarnt und gesagt, dass wir sehr schmerzhafte und schwierige Tage erleben werden, wenn wir uns nicht ausreichend für unsere Kampf engagieren. Wir haben es nicht mit einem normalen Feind zu tun. Unser Feind begründet seine gesamte Existenz auf der Vernichtung des kurdischen Volkes.“ Die Erinnerung an Rêzan Amed dürfe nicht auf eine Gedenkveranstaltung beschränkt bleiben, vielmehr müsse sein Kampf auf die Straße getragen werden.
Rêzan Ameds Bruder Haşim Tarhan bedankte sich bei den Anwesenden für die Teilnahme an der Veranstaltung und berichtete aus der Kindheit und Jugend der Geschwister. Danach wurde Video mit Bildern aus dem Leben und Kampf von Rêzan Amed gezeigt und eine Beileidsbekundung der Volksverteidigungskräfte (HPG) an die Hinterbliebenen verlesen.