Frankfurt: Startschuss für internationalistischen „Langen Marsch“

In Frankfurt hat der internationalistische „Lange Marsch“ für die Freiheit von Abdullah Öcalan und eine Lösung der kurdischen Frage begonnen. An der sechstägigen Demonstration mit dem Ziel Straßburg beteiligen sich Menschen aus zahlreichen Ländern.

In Frankfurt ist am Sonntag der Startschuss für den internationalistischen „Langen Marsch 2022“ für die Freiheit von Abdullah Öcalan und eine Lösung der kurdischen Frage gefallen. An der sechstägigen Demonstration beteiligen sich rund 200 Aktivistinnen und Aktivisten aus zahlreichen Ländern, darunter aus Lateinamerika, Spanien, dem Baskenland, Katalonien, Italien, Frankreich, der Schweiz, Deutschland, skandinavischen Ländern, Belgien und Österreich.

Zum Auftakt des Marsches gab es an der Hauptwache in der Frankfurter Innenstadt eine kurze Auftaktveranstaltung. Das Vorbereitungskomitee des Marsches kritisierte eine Auflage des Ordnungsamt Darmstadt, nach der das Zeigen von Bildern Öcalans auf der heutigen Strecke verboten ist. Beanstandet wurde in dem Zusammenhang auch die Entscheidung des Darmstädter Verwaltungsgerichts, welches das Verbot bestätigt hat – entgegen eines Beschlusses des Oberverwaltungsgerichts für das Land Nordrhein-Westfalen, wonach es rechtlich zulässig ist, die Abbilder Öcalans zu zeigen.

In weiteren Ansprachen wurden die Hintergründe des Marsches thematisiert, eine der Reden hielt Zübeyde Zümrüt. Die kurdische Exilpolitikerin, die Ko-Vorsitzende des bundesweiten Dachverbands KON-MED ist, wies darauf hin, dass die ungelöste kurdische Frage der Hauptgrund für die chaotische Atmosphäre in der Türkei und ihren Nachbarländern sei. Es handele sich um das strukturellste Problem in der Region, das Frieden und Demokratie verhindere. „Um diese Probleme zu überwinden, muss Abdullah Öcalan freikommen. Er gilt unserer Gesellschaft nach wie vor als wichtigster politischer Repräsentant und als Schlüsselfigur bei der Lösung der kurdischen Frage“, sagte Zümrüt. 23 Jahre der Isolation auf Imrali seien genug, die Tore der Gefängnisinsel müssten endlich geöffnet werden. Nur die Beendigung der Isolation Öcalans und seine Rückkehr an den Verhandlungstisch könnte den Weg zu einer positiven Veränderung des politischen Klimas, Frieden und einer Demokratisierung der Region ebnen.

Nach der Rede ging es kämpferisch und unter Beifall los. Die erste Etappe des langen Marsches wird bis nach Darmstadt führen. Die nächsten Ziele sind:

7. Februar (Montag): Darmstadt- Bensheim

8. Februar (Dienstag): Bensheim-Mannheim

9. Februar (Mittwoch): Mannheim-Bad Dürkheim

10. Februar (Donnerstag): Homburg-Saarbrücken

11. Februar (Freitag): Saarbrücken – endet mit einer Demonstration in der Stadt.