Erdoğans Mafiapate ruft zur Bewaffnung auf

Der Mafiapate des türkischen Präsidenten, Sedat Peker, hat seine Gefolgsleute zur Bewaffnung für die Kommunalwahlen aufgerufen. Die AKP-MHP-Allianz müsse unterstützt werden, sagte Peker, der schon „im Blut der Friedensakademiker duschen“ wollte.

Der führende Pate der türkischen Unterwelt und Oberhaupt der organisierten Kriminalität, Sedat Peker, hat seine Gefolgsleute zur aktiven Bewaffnung für die Kommunalwahlen am 31. März aufgerufen. Die Bewaffnung sei ein Garant für die Sicherheit des Landes, so Peker. Deshalb solle sich die Wählerschaft der AKP-MHP-Allianz für den Tag der Wahlen vorbereiten und mit ihren Waffen in Stellung gehen.

Peker: Bereit, für dieses Land zu sterben

„Wir sind bereit, für dieses Land zu sterben“, sagte der Mafiapate des türkischen Staatspräsidenten Erdoğan am Montag bei einer Eröffnungszeremonie in Istanbul. Peker forderte seine Anhänger auf, bei den Kommunalwahlen Kandidaten der AKP-MHP zu wählen. In Anspielung auf die Demokratische Partei der Völker (HDP), die mit Wahlmanipulationen im großen Stil rechnet und angesichts der zunehmenden politischen Instabilität des Landes davon ausgeht,  dass die Wahlen unter extrem antidemokratischen Bedingungen stattfinden werden, sagte der Mafiapate: „Sie [Politiker*innen und Wähler*innen der HDP] sagen jetzt schon, dass sie die Ergebnisse des YSK [Hoher Wahlausschuss der Türkei] nicht anerkennen werden. Je nachdem, wie die Wahlen ausfallen, werden sie ihre Wählerschaft auf die Straße schicken. Sie beabsichtigen, unter die Wähler Mitglieder terroristischer Organisationen zu mischen, um das Land abzubrennen und niederzureißen. Unsere Polizei und unsere Armee sind zwar stark, doch auch die Söhne dieses Landes werden diese Straßen schützen“, so Peker.

Peker wollte schon im Blut der Friedensakademiker*innen „duschen”

Das verurteilte Kopf der türkischen Unterwelt schwor schon 2015 bei einer gemeinsamen Wahlkampfveranstaltung mit Erdoğan, dass das „Blut der Feinde des Staates fließen” werde. Wenige Monate später holte er noch weiter aus und griff die „Friedensakademiker*innen” an. Unter dem Titel „Wir werden nicht Teil dieses Verbrechens sein” setzten sich im Januar 2016 fast 1.200 Wissenschaftler*innen und Intellektuelle aus 90 Universitäten für ein Ende der „Vernichtungs- und Vertreibungspolitik gegenüber der gesamten Bevölkerung” in Nordkurdistan ein und forderten die türkische Regierung auf, die Friedensverhandlungen mit dem kurdischen Volk wiederaufzunehmen. Später stieg die Zahl der Unterschriften auf 2.212. Ihnen drohte Sedat Peker, dass ihr Blut fließen werde und er in ihrem Blut „duschen“ werde. Denn sie seien dafür verantwortlich, dass „der heilige Staat der muslimischen Türken“ funktionsunfähig zu werden drohe.