Demonstrationen in Freiburg und Hamburg

In Freiburg und Hamburg haben gestern Demonstrationen gegen die türkische Besatzung des nordsyrischen Kantons Efrîn stattgefunden.

In Freiburg fand eine Demonstration auf Aufruf des Frauenrates Nuda und des Demokratischen Kurdischen Gesellschaftszentrums statt, mit der gegen die türkische Besatzung Efrîns und die Isolation Abdullah Öcalans protestiert wurde. Hunderte Aktivist*innen liefen mit Parolenrufen vom Platz der Alten Synagoge ins Stadtzentrum.

In Hamburg gingen etwa 200 Menschen am Samstag für Efrîn auf die Straße. Die Demonstrant*innen forderten den Abzug der türkischen Armee und der mit ihnen verbündeten Jihadisten aus Efrîn.

Der Demonstrationszug ging zuerst durch St. Georg, durch die Lange Reihe und über den Steindamm, dann durch die Innenstadt zum Jungfernstieg. Vom Lautsprecherwagen wurden die Hamburger*innen immer wieder aufgefordert, nicht in den Urlaub in die Türkei zu fahren.

Die türkische Wirtschaft ist stark angeschlagen, laut Presseberichten wurden Dreiviertel der Goldreserven aus Auslandsdepots zurückgeholt. Einige der dschihadistischen Milizen in Efrîn konnten seit zwei Monaten nicht bezahlt werden. Vermutlich ist die Wirtschaftslage auch der Hauptgrund, warum Erdoğan jetzt die Wahlen vorziehen will. Bald wird er kein Finanzmittel mehr haben, um Krieg zu führen und Günstlinge zu finanzieren. Daher spielt die Tourismusindustrie für die Türkei eine enorm wichtige Rolle. Seit zwei Jahren war der Tourismussektor in der Türkei stark eingebrochen, aktuell jedoch wieder stark angestiegen.

Viele Hamburger*innen zeigten sich sehr interessiert, blieben stehen und hörten sich die Forderungen der Demonstrant*innen an.

Weiterhin riefen die Organisator*innen zum Aktionstag für Hasankeyf und Sur auf. Am 28. April wird in Altona eine Kundgebung gegen die Zerstörung von Kulturgütern durch das türkische Regime stattfinden. Gestern wurde ein Wandbild an der Roten Flora im Schanzenviertel fertiggestellt.