Britischer Gewerkschaftskongress fordert Freiheit für Öcalan

2017 haben der größte Gewerkschaftskongress Großbritanniens und alle seine Mitgliedsgewerkschaften beschlossen, die Kampagne „Freiheit für Öcalan“ aktiv zu unterstützen. Auch in diesem Jahr wird die Freilassung des kurdischen Vordenkers gefordert.

Der Vorsitzende der PKK und kurdische Vordenker Abdullah Öcalan befindet sich seit seiner Verschleppung im Februar 1999 aus der griechischen Botschaft im kenianischen Nairobi auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali. Elf Jahre war er der einzige Häftling auf der Insel und wurde bewacht von mehr als tausend Soldaten. Der letzte Besuch seiner Anwälte fand am 27. Juli 2011 statt. Somit wird ihm seit über sieben Jahren jeglicher Rechtsbeistand verwehrt. Öcalan hält so den „Europa-Rekord“ für Haft ohne Zugang zu Anwälten. Seit April 2015 befindet er sich faktisch in Totalisolation. Auch Besuchsanträge seiner Familienangehörigen werden seit zwei Jahren von den türkischen Behörden abgelehnt. Zuletzt hatten seine Anwälte im September 2016 eine Besuchserlaubnis für den Bruder Mehmet Öcalan erwirkt.

In den vergangenen Jahren haben sich weltweit über 10,5 Millionen Menschen im Rahmen der internationalen Kampagne „Freiheit für Öcalan“ mit ihrer Stimme für die Freiheit des kurdischen Volksrepräsentanten ausgesprochen. In Großbritannien wird die Kampagne vor allem von den Gewerkschaften getragen. Letztes Jahr im September haben der größte Gewerkschaftskongress des Landes, der Trade Union Congress und alle seine Mitgliedsgewerkschaften einen Leitantrag angenommen und beschlossen, die Kampagne für Öcalans Freiheit aktiv zu unterstützen. Die Zahl der angeschlossenen Organisationen im übergeordneten Dachverband der britischen Gewerkschaftsbewegung TUC zählt 50 Gewerkschaften, die rund 5,6 Millionen Mitglieder haben.

Auch in diesem Jahr wird der Gewerkschaftskongress, der vom 10.-13. September in Manchester stattfinden wird, die Freilassung Abdullah Öcalans fordern. Eingeleitet wird der Kongress, zu dem mehrere Tausend Delegierte erwartet werden, am morgigen Sonntag mit verschiedenen Veranstaltungen. Gemeinsam mit den Organisatoren der Kampagne „Freiheit für Öcalan“ veranstaltet die Gewerkschaft Unite the Union am Montag eine Podiumsdiskussion mit dem Titel: „Faschismus im Mittleren Osten bekämpfen – Öcalan, die Kurden und die Verteidigung der Frauenrevolution“. Dabei werden sich Christine Blowers und Simon Dubbins, die beiden Ko-Vorsitzenden der Kampagne in Großbritannien, sowie Tim Roache, Generalsekretär der Gewerkschaft GMB als Redner*innen äußern.

Das gesamte Programm ist hier einzusehen: Fringe guide - Congress 2018. Es wird erwartet, dass der Kongress auch in diesem Jahr beschließen wird, die Kampagne für die Freiheit Öcalans zu unterstützen.