Braunschweig: „Freiheit für Öcalan - Frieden in Kurdistan”

In Braunschweig ist auf einer Kundgebung Freiheit für Abdullah Öcalan und Frieden in Kurdistan gefordert worden. Viele Menschen zeigten sich interessiert, Bilder des kurdischen Vordenkers wurden von der Polizei jedoch verboten.

In der Innenstadt Braunschweig haben Aktivist*innen eine Kundgebung zum Thema „Freiheit für Öcalan - Frieden in Kurdistan” organisiert. Sie verteilten Flyer und stellten einige der Werke Abdullah Öcalans aus, die im mittlerweile in Deutschland verbotenen Mezopotamien Verlag erschienen sind. Ferner informierten sie in einer kleinen Ausstellung über die Geschichte des kurdischen Volkes ab dem 20. Jahrhundert. Hintergrund der Aktion war die Verschleppung Abdullah Öcalans am 15. Februar 1999 aus Kenia in die Türkei. Seitdem sitzt er in Isolationshaft.

Für mehr als zehn Jahre war Öcalan der einzige Häftling auf Imrali. Trotz seiner unbeschreiblichen Haftbedingungen hat er nie die Hoffnung auf eine friedliche Lösung für die Konflikte im Mittleren Osten aufgegeben, insbesondere für die kurdische Frage. So schrieb er zahlreiche Bücher, in denen er sich für eine Demokratisierung der Türkei und den mittleren Osten einsetzt. Er inspirierte mit seinen Ideen die demokratische und feministische Revolution in Nordsyrien/Rojava. Mehrere Jahre verhandelte die türkische Regierung mit Öcalan über eine Lösung des Konflikts. In Nordsyrien haben die Menschen nach seinen Ideen ein multiethnisches, multireligiöses demokratisches System aufgebaut. Öcalan wurde damit zu einem Symbol der Hoffnung auf Frieden und Demokratie in dieser krisengeschüttelten Region.

Die Braunschweiger Aktivist*innen forderten die Freilassung Öcalans, das Ende von Waffenexporten und Finanzmitteln der Bundesregierung an die Türkei sowie eine politische Lösung der Konflikte im Mittleren Osten.

„Wir sind recht zufrieden mit der Aktion. Die Menschen sind sehr offen und interessiert. Leider haben wir mit krassen Repressionen zu kämpfen. Wir stehen hier, um die Freilassung eines politischen Gefangenen zu fordern, aber wir dürfen das Bildnis dieses Gefangenen nicht zeigen! Die Polizei hat es uns verboten. Sie wollen hier einem Menschen das Gesicht, die Identität nehmen. Zuerst verbieten sie über Umwege seine Bücher, jetzt wollen sie ihm das Gesicht nehmen. Eine Frechheit. Ein Kniefall der Bundesregierung vor dem türkischen Faschismus! Aber wir kämpfen weiter”, so das Fazit einer Aktivistin.